Die Forderung des Dritten Standes nach einer neuen Verfassung während der Französischen Revolution rief beim König und beim Adel Ängste hervor, weil sie eine grundlegende Veränderung der politischen Machtverhältnisse bedeutete. Der Dritte Stand, der die breite Masse der Bevölkerung repräsentierte, forderte mehr Mitbestimmung und Rechte, was die bestehende Hierarchie und die privilegierte Stellung des Adels und der Monarchie in Frage stellte. 1. **Machtverlust**: Eine neue Verfassung hätte die Macht des Königs und des Adels erheblich einschränken können. Der Adel fürchtete, seine Privilegien und seinen Einfluss zu verlieren, während der König um seine absolute Herrschaft bangte. 2. **Soziale Unruhen**: Die Forderungen des Dritten Standes waren Ausdruck von Unzufriedenheit und sozialen Spannungen. Der Adel und der König befürchteten, dass eine Verfassungsänderung zu weiteren Unruhen und möglicherweise zu einem Verlust der Kontrolle über die Bevölkerung führen könnte. 3. **Vorbildwirkung**: Eine erfolgreiche Reform könnte als Vorbild für andere Länder dienen und ähnliche Bewegungen in anderen Monarchien auslösen, was die Stabilität der bestehenden Herrschaftsstrukturen gefährden würde. Insgesamt war die Angst vor einem Machtverlust und der Ungewissheit über die zukünftige gesellschaftliche Ordnung der Hauptgrund für die Besorgnis des Königs und des Adels gegenüber den Forderungen des Dritten Standes.