Das Dreikaiserabkommen von 1873 war ein diplomatischer Vertrag zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland. Es wurde unterzeichnet, um die Beziehungen zwischen diesen drei Großmächten zu stabilisieren und eine gemeinsame Außenpolitik zu fördern. Die Hauptinhalte des Abkommens umfassten: 1. **Koordination der Außenpolitik**: Die drei Mächte verpflichteten sich, ihre politischen und militärischen Interessen in Europa abzustimmen, um Konflikte zu vermeiden und eine gemeinsame Linie zu verfolgen. 2. **Neutralität im Falle eines Konflikts**: Die Vereinbarung sah vor, dass die Unterzeichner im Falle eines Krieges zwischen einem der beteiligten Staaten und einem anderen Land neutral bleiben würden. 3. **Eingreifen bei revolutionären Bewegungen**: Die Mächte einigten sich darauf, gegen revolutionäre Bewegungen und nationale Unabhängigkeitsbestrebungen in Europa vorzugehen, um die monarchischen Strukturen zu erhalten. Die Auswirkungen des Dreikaiserabkommens auf die Beziehungen zwischen den beteiligten Mächten waren vielschichtig: - **Stabilität in Mitteleuropa**: Das Abkommen trug zur Stabilität in Mitteleuropa bei, da es die Zusammenarbeit zwischen den Großmächten förderte und Spannungen reduzierte. - **Eingeschränkte Konflikte**: Durch die Vereinbarung konnten viele Konflikte, die aus nationalen Interessen resultierten, vermieden werden, zumindest kurzfristig. - **Langfristige Spannungen**: Trotz der anfänglichen Stabilität führte das Abkommen langfristig zu Spannungen, insbesondere zwischen Deutschland und Russland, da unterschiedliche Interessen und Allianzen (wie die Entente Cordiale zwischen Frankreich und Russland) schließlich die Zusammenarbeit untergruben. Insgesamt war das Dreikaiserabkommen ein Versuch, ein Gleichgewicht der Mächte in Europa zu schaffen, das jedoch nicht von Dauer war und letztlich zur Entstehung neuer Konflikte beitrug.