Die Beziehung zwischen Kardinal Richelieu und Père Joseph war eine enge und komplexe Partnerschaft, die sowohl von politischem Kalkül als auch von persönlichem Vertrauen geprägt war. Père Joseph, dessen eigentlicher Name François Leclerc du Tremblay war, war ein Kapuzinermönch und enger Berater Richelieus. Er wurde oft als "graue Eminenz" bezeichnet, da er im Hintergrund agierte und großen Einfluss auf Richelieus Entscheidungen hatte. Père Joseph unterstützte Richelieu bei vielen seiner politischen und diplomatischen Unternehmungen und war ein wichtiger Vertrauter in Fragen der Staatsführung und der Außenpolitik. Die beiden Männer teilten ähnliche Ansichten über die Notwendigkeit, die Macht des Königs zu stärken und Frankreichs Position in Europa zu festigen. Trotz seiner religiösen Berufung war Père Joseph ein geschickter Diplomat und Stratege, der Richelieu bei der Umsetzung seiner politischen Ziele half. Ihre Beziehung war jedoch nicht ohne Spannungen. Père Joseph hatte seine eigenen Ansichten und Ambitionen, die manchmal mit denen Richelieus kollidierten. Dennoch blieb ihre Zusammenarbeit bis zum Tod von Père Joseph im Jahr 1638 von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt.