Nach dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 veränderte sich das Bevölkerungsklima in Ost- und Westberlin erheblich. In **Ostberlin** herrschte zunächst Schock und Resignation. Viele Menschen waren von der plötzlichen Trennung von Familienmitgliedern und Freunden betroffen. Die DDR-Regierung rechtfertigte den Mauerbau als "antifaschistischen Schutzwall", was jedoch von vielen Bürgern als Propaganda wahrgenommen wurde. Die Lebensbedingungen in Ostberlin waren durch staatliche Kontrolle und Überwachung geprägt, was zu einem Klima der Angst und des Misstrauens führte. Gleichzeitig gab es auch eine gewisse Anpassung und Akzeptanz der neuen Realität, da offene Proteste gegen die Regierung stark unterdrückt wurden. In **Westberlin** war die Reaktion gemischt. Es gab eine Welle der Solidarität und Unterstützung für die Menschen im Osten, aber auch Wut und Empörung über die Abriegelung der Stadt. Westberliner fühlten sich zunehmend isoliert, da die Stadt nun vollständig von der DDR umgeben war. Die westdeutsche Regierung und die Alliierten verstärkten ihre Unterstützung für Westberlin, was zu einem Gefühl der Sicherheit und des Zusammenhalts führte. Gleichzeitig gab es auch eine gewisse Resignation, da die Hoffnung auf eine baldige Wiedervereinigung schwand. Insgesamt führte der Mauerbau zu einer tiefen Spaltung der Stadt und ihrer Bevölkerung, die erst mit dem Fall der Mauer 1989 überwunden wurde.