War die Schlacht am Antietam Creek 1862 bedeutsamer als die Schlacht von Gettysburg 1863?

Beide Schlachten – Antietam (17. September 1862) und Gettysburg (1.–3. Juli 1863) – waren äußerst bedeutsam für den Verlauf des Amerikanischen Bürgerkriegs, aber ihre Bedeutung liegt in unterschiedlichen Aspekten:

**Schlacht am Antietam:**
- Sie war die blutigste eintägige Schlacht der US-Geschichte mit etwa 23.000 Toten, Verwundeten und Vermissten.
- Sie endete militärisch zwar unentschieden, stoppte aber den ersten Invasionsversuch der Konföderierten in den Norden.
- Ihr größter Einfluss lag auf die Politik: Präsident Abraham Lincoln nutzte den taktischen „Sieg“, um die Emanzipationsproklamation zu verkünden. Das veränderte den Charakter des Krieges, indem es die Sklavenbefreiung zum offiziellen Kriegsziel machte und verhinderte, dass europäische Mächte wie Großbritannien oder Frankreich die Konföderation anerkannten.

**Schlacht von Gettysburg:**
- Sie war die größte Schlacht des Krieges und gilt als Wendepunkt.
- Die Niederlage der Konföderierten beendete deren zweite und letzte Invasion des Nordens.
- Nach Gettysburg war die Initiative endgültig auf Seiten der Union, und die Konföderierten konnten sich nie wieder vollständig erholen.

**Fazit:**
Antietam war politisch bedeutsamer, weil es Lincoln die Möglichkeit zur Emanzipationsproklamation gab und internationale Konsequenzen hatte. Gettysburg war militärisch bedeutsamer, weil es den Wendepunkt des Krieges markierte und die Konföderation entscheidend schwächte.

Welche Schlacht „bedeutsamer“ war, hängt also davon ab, ob man den politischen oder den militärischen Aspekt stärker gewichtet. Historiker sind sich einig, dass beide Schlachten Schlüsselmomente des Bürgerkriegs waren, aber Gettysburg wird oft als der entscheidende militärische Wendepunkt betrachtet, während Antietam als politischer Wendepunkt gilt.