Die Babyboomer-Generation, die in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg bis etwa 1964 geboren wurde, wuchs in einer Zeit des sozialen Wandels und der politischen Umwälzungen auf. In Deutschland war die 1968er-Bewegung, die stark von den Babyboomern geprägt war, ein wichtiger Faktor für die Entstehung der Roten Armee Fraktion (RAF). Die RAF wurde in den frühen 1970er Jahren gegründet und war eine linksextremistische Gruppe, die sich gegen den Kapitalismus und die als autoritär empfundene Gesellschaftsordnung wandte. Viele Mitglieder der RAF waren Teil der Babyboomer-Generation und wurden durch die gesellschaftlichen Umbrüche, den Vietnamkrieg und die Auseinandersetzungen um die NS-Vergangenheit in Deutschland beeinflusst. Die Verbindung zwischen den Babyboomern und der RAF liegt also in der gemeinsamen Zeit des Aufbegehrens gegen etablierte Normen und der Suche nach neuen politischen Idealen. Die RAF stellte eine radikale Antwort auf die Unzufriedenheit und den Protest dar, die viele junge Menschen dieser Generation empfanden.