Aufteilung des türkischen Kernlandes Anatolien nach dem Vertrag von Sèvres und Neuordnung nach dem Vertrag von Lausanne.

Antwort

Der Vertrag von Sèvres, der 1920 unterzeichnet wurde, sah eine drastische Aufteilung des Osmanischen Reiches vor, einschließlich der Abtrennung großer Teile Anatoliens. Die wichtigsten Punkte waren: 1. **Territoriale Verluste**: Anatolien sollte in mehrere Zonen aufgeteilt werden, wobei die Westküste an Griechenland und die östlichen Gebiete an Armenien und andere Staaten abgetreten werden sollten. 2. **Kurdische Autonomie**: Es war eine autonome Region für die Kurden vorgesehen. 3. **Internationale Kontrolle**: Teile des Osmanischen Reiches, wie Istanbul und die Dardanellen, sollten unter internationale Kontrolle gestellt werden. Der Vertrag von Lausanne, der 1923 unterzeichnet wurde, stellte eine Neuordnung dar und hob die Bestimmungen von Sèvres weitgehend auf: 1. **Territoriale Integrität**: Die Grenzen der modernen Türkei wurden festgelegt, und Anatolien blieb weitgehend ungeteilt unter türkischer Kontrolle. 2. **Griechische Gebietsverluste**: Griechenland musste die meisten seiner territorialen Ansprüche in Anatolien aufgeben. 3. **Bevölkerungsaustausch**: Ein bedeutender Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei wurde vereinbart, was zu einer Homogenisierung der ethnischen Zusammensetzung in beiden Ländern führte. Insgesamt führte der Vertrag von Lausanne zu einer Stabilisierung der Grenzen der Türkei und zur Festigung der nationalen Identität, während der Vertrag von Sèvres als gescheitert betrachtet wird.

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