Das Burgenland, heute das östlichste Bundesland Österreichs, wurde im Laufe der Geschichte von verschiedenen Völkern besiedelt: 1. **Ur- und Frühgeschichte:** Schon in der Jungs... [mehr]
Die deutsche Besiedlung des Burgenlandes war ein vielschichtiger, über Jahrhunderte andauernder Prozess, der sich in mehreren Phasen vollzog. Das heutige Burgenland gehörte bis 1921 zu Ungarn und war Teil des Königreichs Ungarn innerhalb der Habsburgermonarchie. Hier ein Überblick über den genauen Ablauf der deutschen Besiedlung: **1. Frühmittelalter (bis 11. Jahrhundert):** Nach dem Rückzug der Römer im 5. Jahrhundert war das Gebiet des heutigen Burgenlandes zunächst von verschiedenen Völkern (u.a. Awaren, Slawen) besiedelt. Im 9. Jahrhundert kam das Gebiet unter die Herrschaft der Magyaren (Ungarn). **2. Hochmittelalter (12.–13. Jahrhundert):** Nach der Christianisierung und der Konsolidierung des ungarischen Königreichs begann im 12. Jahrhundert die gezielte Ansiedlung von deutschen Siedlern, insbesondere nach den Mongoleneinfällen 1241/42, die große Landstriche entvölkerten. - Die ungarischen Könige luden deutsche Bauern, Handwerker und Kaufleute (meist aus Bayern, Schwaben, Franken und Österreich) ein, um das Land wieder zu besiedeln und wirtschaftlich zu stärken. - Diese Siedler wurden oft als „Heinrichsdeutsche“ oder „Schwabendeutsche“ bezeichnet. - Sie gründeten zahlreiche Dörfer und Städte, darunter Eisenstadt (Kismarton), Mattersburg (Mattersdorf) und Rust (Ruszt). **3. Spätmittelalter und Frühe Neuzeit (14.–17. Jahrhundert):** - Die deutsche Bevölkerung wuchs weiter, auch durch Zuzug aus den umliegenden deutschsprachigen Gebieten. - Die Siedler brachten ihre Sprache, Bräuche und das deutsche Rechtssystem mit. - Im 16. und 17. Jahrhundert kam es durch die Türkenkriege und die Reformation zu weiteren Bevölkerungsverschiebungen und Zuwanderungen. **4. 18. Jahrhundert – „Schwabenzug“:** - Nach den Türkenkriegen (1683–1699) wurden erneut entvölkerte Gebiete durch deutsche Siedler, vor allem aus Schwaben, besiedelt („Donauschwaben“). - Die Habsburger förderten diese Ansiedlung gezielt, um das Land zu stabilisieren und wirtschaftlich zu entwickeln. **5. 19. Jahrhundert bis 1921:** - Das Burgenland blieb Teil Ungarns, die deutsche Bevölkerung stellte in vielen Orten die Mehrheit. - Die deutsche Sprache und Kultur prägten das Gebiet, auch wenn es offiziell zu Ungarn gehörte. **6. Nach dem Ersten Weltkrieg:** - 1921 wurde das Burgenland nach dem Vertrag von St. Germain und dem Vertrag von Trianon von Ungarn abgetrennt und kam zu Österreich. **Zusammenfassung:** Die deutsche Besiedlung des Burgenlandes war ein langwieriger Prozess, der im Hochmittelalter begann und durch gezielte Ansiedlungspolitik der ungarischen Könige, später der Habsburger, geprägt war. Die Siedler kamen vor allem aus Süddeutschland und Österreich und prägten die Region kulturell und sprachlich bis heute. Weitere Informationen findest du z.B. auf der Seite des [Burgenländischen Landesarchivs](https://www.burgenland.at/themen/geschichte/landesarchiv/) oder im [Historischen Lexikon Österreichs](https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_burgenland.jsp).
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