2 Fragen zu Überformung

Die symbolische Ordnung der Schule wird nach Kramer und Hummerich (2017) als partikularistische Überformung verstanden, weil sie spezifische Werte, Normen und Bedeutungen vermittelt, die nicht universell, sondern an bestimmte soziale und kulturelle Kontexte gebunden sind. Diese Ordnung prägt das Verhalten und die Interaktionen innerhalb der Schule und beeinflusst, wie Wissen und soziale Rollen konstruiert werden. Die Schule fungiert somit nicht nur als Ort der Wissensvermittlung, sondern auch als Raum, in dem bestimmte gesellschaftliche Vorstellungen und Hierarchien reproduziert werden. Diese partikularistische Perspektive hebt hervor, dass die symbolische Ordnung nicht neutral ist, sondern bestimmte Gruppen privilegiert und andere marginalisiert, was zu einer Differenzierung innerhalb des Bildungssystems führt.

In Barcelona wurde der Historismus durch den Modernisme, eine katalanische Variante des Jugendstils, überformt. Diese Bewegung, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte, brachte eine Vielzahl von architektonischen Meisterwerken hervor, die den Historismus in den Hintergrund drängten. Ein prominentes Beispiel ist Antoni Gaudí, dessen Werke wie die Sagrada Família, der Park Güell und die Casa Batlló den Modernisme repräsentieren. Diese Gebäude zeichnen sich durch organische Formen, bunte Mosaike und innovative Strukturen aus, die sich stark von den eher traditionellen und historisierenden Stilen unterscheiden. Der Modernisme betonte Kreativität, Individualität und die Verwendung neuer Materialien und Techniken, was zu einer einzigartigen architektonischen Landschaft in Barcelona führte, die den Historismus weitgehend verdrängte.