2 Fragen zu Verzoegerungsschaden

Wenn die Voraussetzungen für einen Verzögerungsschaden erfüllt sind, können verschiedene Rechtsfolgen eintreten. Zunächst einmal hat der Geschädigte Anspruch auf Schadensersatz. Dieser umfasst in der Regel die Kosten, die durch die Verzögerung entstanden sind, sowie mögliche entgangene Gewinne. Darüber hinaus kann der Geschädigte auch Zinsen auf den Schadensersatz verlangen, da der Schaden durch die Verzögerung nicht sofort ausgeglichen wurde. In bestimmten Fällen kann auch eine Vertragsstrafe oder eine Entschädigung für immaterielle Schäden in Betracht kommen. Es ist wichtig, die genauen Umstände des Einzelfalls zu betrachten, da die spezifischen Rechtsfolgen je nach Vertrag und anwendbarem Recht variieren können.

Ein Beispiel für Schadensersatz neben der Leistung aufgrund eines Verzögerungsschadens könnte folgendermaßen aussehen: Stell dir vor, ein Bauunternehmer hat einen Vertrag mit einem Auftraggeber abgeschlossen, um ein Gebäude bis zu einem bestimmten Datum fertigzustellen. Der Bauunternehmer kommt jedoch aufgrund von Lieferverzögerungen bei Baumaterialien nicht rechtzeitig mit der Arbeit voran. Der Auftraggeber muss aufgrund der Verzögerung zusätzliche Kosten für die Miete eines Ersatzbüros tragen, da er nicht wie geplant in das neue Gebäude einziehen kann. Diese zusätzlichen Mietkosten stellen einen Verzögerungsschaden dar, für den der Auftraggeber Schadensersatz neben der Leistung verlangen kann. In diesem Fall könnte der Auftraggeber den Bauunternehmer auf Schadensersatz in Höhe der zusätzlichen Mietkosten verklagen, die ihm durch die Verzögerung entstanden sind.