16 Fragen zu Sunniten

Die Sunniten haben weltweit mehr Anhänger als die Schiiten. Schätzungen zufolge machen Sunniten etwa 85-90% der Muslime aus, während Schiiten etwa 10-15% der muslimischen Bevölkerung stellen. Die genaue Verteilung kann je nach Quelle leicht variieren, aber die Sunniten sind insgesamt die größere Gruppe.

Sunniten sind die Anhänger der größten Glaubensrichtung im Islam, die sich an die Sunna (die Überlieferungen und Praktiken des Propheten Mohammed) halten. Sie stellen etwa 85-90% der Muslime weltweit dar. Die Sunniten legen großen Wert auf die Gemeinschaft und die Einheit der Muslime und folgen den vier Rechtsschulen: Hanafi, Maliki, Shafi'i und Hanbali.

Ja, die meisten Sunniten erkennen Schiiten als Muslime an, da beide Gruppen die grundlegenden Glaubenssätze des Islam teilen, wie den Glauben an Allah und den Propheten Muhammad. Es gibt jedoch historische und theologische Unterschiede zwischen den beiden Gruppen, die zu Spannungen führen können. Trotz dieser Unterschiede betrachten sich die meisten Sunniten und Schiiten gegenseitig als Teil der islamischen Gemeinschaft (Umma).

Die Ansicht, dass Schiiten keine Muslime seien, ist eine kontroverse und umstrittene Meinung, die nicht von allen Sunniten geteilt wird. Diese Meinung kann auf verschiedene historische, theologische und politische Gründe zurückgeführt werden: 1. **Theologische Unterschiede**: Sunniten und Schiiten haben unterschiedliche Ansichten über die Nachfolge des Propheten Muhammad. Während Sunniten glauben, dass die Nachfolge durch Wahl und Konsens bestimmt werden sollte, glauben Schiiten, dass die Nachfolge durch die Familie des Propheten, insbesondere durch Ali und seine Nachkommen, bestimmt ist. Diese unterschiedlichen Ansichten haben zu verschiedenen religiösen Praktiken und Interpretationen geführt. 2. **Rechtsschulen und Glaubenslehren**: Es gibt Unterschiede in den Rechtsschulen (Madhhab) und den Glaubenslehren (Aqidah) zwischen Sunniten und Schiiten. Einige Sunniten könnten die schiitischen Praktiken und Glaubenslehren als Abweichung von der "orthodoxen" islamischen Lehre betrachten. 3. **Politische Spannungen**: Historisch gesehen gab es viele politische Konflikte zwischen sunnitischen und schiitischen Gemeinschaften. Diese Konflikte haben oft zu Feindseligkeiten und Misstrauen geführt, was die religiösen Differenzen weiter verschärft hat. 4. **Unwissenheit und Vorurteile**: In einigen Fällen können Vorurteile und mangelndes Wissen über die schiitische Glaubensrichtung dazu führen, dass Schiiten als Nicht-Muslime betrachtet werden. Es ist wichtig zu betonen, dass viele Muslime, sowohl Sunniten als auch Schiiten, die andere Gruppe als Teil der islamischen Gemeinschaft anerkennen und respektieren. Die Meinungen über die Zugehörigkeit zum Islam können stark variieren, und es gibt viele sunnitische Gelehrte und Gläubige, die Schiiten als Muslime betrachten.

Die Sharifen von Mekka, die aus dem Geschlecht des Propheten Muhammad stammen, wurden im Laufe der Geschichte sowohl von Sunniten als auch von Schiiten anerkannt. Die Sharifen waren jedoch überwiegend Sunniten, insbesondere während der Zeit des Osmanischen Reiches, als sie die religiösen Führer der Heiligen Stätten in Mekka und Medina waren. Die genaue Zeit, wann die Sharifen von Mekka als Sunniten anerkannt wurden, lässt sich schwer festlegen, da die sunnitische Identität der Sharifen im Kontext der politischen und religiösen Entwicklungen des Islams entstand. Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass die Sharifen seit dem 10. Jahrhundert, als die Dynastie der Haschemiten in Mekka an Einfluss gewann, als sunnitische Führer angesehen wurden.

Die Ansicht, dass Schiiten eine Gefahr für den Islam darstellen und mit jüdischen Einflüssen in Verbindung gebracht werden, ist eine extremistische Sichtweise, die in bestimmten strenggläubigen sunnitischen Kreisen verbreitet ist. Diese Überzeugungen basieren oft auf einer Kombination aus historischen, politischen und theologischen Faktoren: 1. **Historische Konflikte**: Die Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten geht auf die frühen Jahre des Islams zurück, insbesondere auf die Nachfolgefrage nach dem Tod des Propheten Mohammed. Diese historischen Konflikte haben zu tiefen Gräben und Misstrauen zwischen den beiden Gruppen geführt. 2. **Theologische Differenzen**: Sunniten und Schiiten haben unterschiedliche Auffassungen über die religiöse Autorität und die Rolle der Imame. Diese Unterschiede werden manchmal als Bedrohung für die Einheit des Islams wahrgenommen. 3. **Politische Machtkämpfe**: In vielen Ländern, in denen Sunniten und Schiiten leben, gibt es politische Spannungen und Machtkämpfe, die oft religiöse Dimensionen annehmen. Extremistische Gruppen nutzen diese Spannungen, um ihre Agenda zu fördern und Feindbilder zu schaffen. 4. **Propaganda und Fehlinformation**: In einigen Gemeinschaften wird gezielt Fehlinformation verbreitet, um Angst und Misstrauen zu schüren. Die Behauptung, dass Schiiten eine Erfindung der Juden seien, ist ein Beispiel für solche Verschwörungstheorien, die oft ohne historische Grundlage sind. 5. **Soziale und kulturelle Faktoren**: In einigen Gesellschaften gibt es tief verwurzelte Vorurteile und Stereotypen, die durch soziale und kulturelle Einflüsse verstärkt werden. Diese können dazu führen, dass Menschen extremistische Ansichten übernehmen. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Ansichten nicht die Meinung aller Sunniten widerspiegeln und dass viele Muslime, sowohl Sunniten als auch Schiiten, für Frieden und Einheit innerhalb des Islams eintreten.

Die Kurden im Iran sind überwiegend Sunniten, jedoch gibt es auch eine bedeutende Anzahl von schiitischen Kurden. Die Mehrheit der Kurden gehört zur sunnitischen Glaubensrichtung des Islam, während die schiitische Bevölkerung im Iran insgesamt dominiert. Die religiöse Zugehörigkeit kann je nach Region und ethnischer Gruppe variieren.

Der Hauptunterschied zwischen Schiiten und Sunniten liegt in der Auffassung über die Nachfolge des Propheten Mohammed. 1. **Nachfolge**: Sunniten glauben, dass der Nachfolger des Propheten (Kalif) durch Konsens der Gemeinschaft gewählt werden sollte. Die ersten vier Kalifen, die als "rechtgeleitete Kalifen" bekannt sind, werden von Sunniten als legitime Führer anerkannt. Schiiten hingegen glauben, dass die Nachfolge durch Blutlinie bestimmt werden sollte und dass Ali, der Vetter und Schwiegersohn des Propheten, der rechtmäßige Nachfolger war. Sie erkennen die Nachfolge von Ali und seinen Nachkommen (Imamen) an. 2. **Religiöse Praktiken**: Es gibt Unterschiede in den religiösen Praktiken und Riten. Zum Beispiel feiern Schiiten das Ashura-Fest, um den Tod von Imam Hussein, dem Enkel des Propheten, zu gedenken, während Sunniten dieses Ereignis nicht in der gleichen Weise begehen. 3. **Theologie und Rechtsprechung**: Es gibt auch Unterschiede in der theologischen Auslegung und in den Rechtsschulen. Sunniten haben vier Hauptrechtsschulen (Hanafi, Maliki, Shafi'i, Hanbali), während Schiiten hauptsächlich die Ja'fari-Rechtsschule vertreten. Diese Unterschiede haben im Laufe der Geschichte zu politischen und sozialen Spannungen zwischen den beiden Gruppen geführt.

Im sunnitischen Islam gibt es verschiedene Überlieferungen und Lehren über die kleinen Zeichen (auch als "kleine Vorzeichen" des Jüngsten Tages bezeichnet), die vor dem Kommen des Mahdi und dem Tag des Gerichts auftreten sollen. Diese kleinen Zeichen sind oft in Hadithen (Überlieferungen des Propheten Muhammad) beschrieben. Zu den häufig genannten kleinen Zeichen gehören: 1. **Zunahme von Unrecht und Korruption**: Es wird erwartet, dass Ungerechtigkeit und moralischer Verfall in der Gesellschaft zunehmen. 2. **Zunahme von Kriegen und Konflikten**: Häufige Kriege und Auseinandersetzungen werden als Zeichen angesehen. 3. **Verbreitung von Unwissenheit**: Ein Rückgang des Wissens und der religiösen Bildung wird prognostiziert. 4. **Zunahme von Materialismus**: Menschen werden als immer materialistischer und weniger spirituell beschrieben. 5. **Verbreitung von Krankheiten und Seuchen**: Es wird erwartet, dass Krankheiten zunehmen und sich schnell verbreiten. Diese Zeichen sind nicht als spezifische Ereignisse zu verstehen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt eintreten, sondern eher als allgemeine Trends und Entwicklungen in der Gesellschaft. Die genaue Auslegung und das Verständnis dieser Zeichen können je nach theologischer Schule und Gelehrten variieren.

Laut sunnitischer Überlieferung wird Imam Mahdi in der Stadt Mekka geboren. Es gibt jedoch unterschiedliche Ansichten und Überlieferungen über seinen genauen Geburtsort und diestände seiner Geburt.

Die Hauptrichtungen des Islams sind der Sunnismus und der Schiismus. Der Sunnismus ist die größte Richtung und umfasst etwa 85-90% der Muslime weltweit, während der Schiismus etwa 10-15% ausmacht. Innerhalb dieser beiden Hauptrichtungen gibt es weitere Untergruppen und Schulen.

Sunnitische Perser und Tajiken sind nicht identisch, obwohl es einige Überschneid gibt. Die Tajiken sind eine ethnische Gruppe, die hauptsächlich in Tadschikistan lebt und eine eigene Sprache, das Tadschikische, spricht, das eng mit dem Persischen verwandt ist. Sunnitische Perser hingegen beziehen sich auf Perser, die dem sunnitischen Islam angehören. Die Mehrheit der Perser, die hauptsächlich im Iran leben, sind Schiiten. Es gibt jedoch auch sunnitische Perser, insbesondere in bestimmten Regionen des Iran und in angrenzenden Ländern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich um unterschiedliche Gruppen handelt, die jedoch kulturelle und sprachliche Gemeinsamkeiten aufweisen.

Nach sunnitischer Glaubenslehre ist der Mahdi eine messianische Figur, die am Ende der Zeiten erscheinen wird, um Gerechtigkeit und Frieden auf der Erde wiederherzustellen. Er wird als Nachkomme des Propheten Muhammad angesehen, oft als Sohn von Fatima und Ali, und soll die Muslime vereinen und gegen das Unrecht kämpfen. Der Mahdi wird nicht als Prophet betrachtet, sondern als ein rechtgeleiteter Führer, der von Gott auserwählt ist, um die Gläubigen zu leiten und die Welt auf die Ankunft des Jüngsten Gerichts vorzubereiten. Die genauen Details und die Bedeutung des Mahdi können jedoch innerhalb der sunnitischen Gemeinschaft variieren.

Nach sunnitischer Glaubenslehre wird der Mahdi als ein zukünftiger Führer, der am Ende der Zeiten erscheinen wird, um Gerechtigkeit und Frieden zu bringen. Seine Abstammung wird oft als wichtig erachtet, und es wird angenommen, dass er ein Nachkomme des Propheten Muhammad ist, speziell aus der Linie von Fatima, der Tochter des Propheten, und Ali, ihrem Ehemann. Die sunnitische Tradition betont, dass der Mahdi aus dem Stamm der Quraisch stammen wird, was seine Verbindung zur Familie des Propheten Muhammad unterstreicht. Es gibt jedoch keine einheitliche Meinung über die genauen Details seiner Abstammung oder über die spezifischen Merkmale, die er haben wird. Die Vorstellungen über den Mahdi können in verschiedenen sunnitischen Gemeinschaften variieren.

Im sunnitischen Islam wird der Mahdi als eine messianische betrachtet, die am der Zeiten erscheinen wird um Gerechtigkeit und Frieden bringen. Hier sind einige Details über den Mahdi im sunnitischen Glauben: 1. **Identität** Der Mahdi wird oft als Nachkomme des Propheten Muhammad angesehen, speziell aus der Linie von Fatima, der Tochter des Propheten. 2. **Erscheinung**: Es wird geglaubt, dass der Mahdi in einer Zeit großer Unruhe und Ungerechtigkeit erscheinen wird. Sein Kommen wird als Zeichen des bevorstehenden Jüngsten Gerichts angesehen. 3. **Eigenschaften**: Der Mahdi wird als gerechter und weiser Führer beschrieben, der die Muslime vereinen und die Welt von Ungerechtigkeit befreien wird. 4. **Zusammenarbeit mit Jesus**: In vielen sunnitischen Überlieferungen wird der Mahdi zusammen mit Jesus (Isa) auftreten, um die Ungläubigen zu besiegen und die Wahrheit des Islams zu verbreiten. 5. **Zeichen seiner Ankunft**: Es gibt verschiedene Hadithe, die Zeichen und Ereignisse beschreiben, die dem Erscheinen des Mahdi vorausgehen, wie Naturkatastrophen, soziale Unruhen und moralische Dekadenz. 6. **Unterschiede zu schiitischen Ansichten**: Im Gegensatz zu schiitischen Muslimen, die an einen bestimmten Mahdi glauben (Imam al-Mahdi), der bereits geboren wurde und in der Verborgenheit lebt, ist der sunnitische Mahdi eine noch zu erscheinende Figur, deren Identität und Zeitpunkt ungewiss sind. Diese Aspekte zeigen, wie der Mahdi im sunnitischen Islam verstanden wird, wobei die genauen Überzeugungen und Interpretationen variieren können.