5 Fragen zu Scharfrichter

Ein Scharfrichter, auch Henker genannt, ist eine Person, die im Auftrag des Staates oder einer anderen Autorität die Todesstrafe vollstreckt. Historisch gesehen war der Scharfrichter für die Durchführung von Hinrichtungen durch verschiedene Methoden wie Enthauptung, Hängen, Erschießen oder andere Formen der Exekution verantwortlich. Der Beruf des Scharfrichters war oft mit einem sozialen Stigma verbunden, und Scharfrichter und ihre Familien wurden häufig gemieden oder ausgegrenzt. In vielen Ländern ist die Todesstrafe heute abgeschafft oder wird nur noch selten angewendet, wodurch der Beruf des Scharfrichters weitgehend obsolet geworden ist.

Der Begriff "Scharfrichter" stammt aus dem Mittelalter und bezeichnete ursprünglich den Henker, der für die Vollstreckung von Todesurteilen und anderen körperlichen Strafen zuständig war. Das Wort setzt sich aus den deutschen Wörtern "scharf" und "Richter" zusammen. "Scharf" bezieht sich dabei auf die Schärfe des Schwertes oder der Axt, die der Henker verwendete, und "Richter" auf die Person, die das Urteil vollstreckt. Der Scharfrichter war also derjenige, der die scharfen Instrumente führte, um die richterlichen Urteile zu vollziehen.

Historisch gesehen war der Beruf des Scharfrichters oft vererbt, das heißt, er wurde innerhalb von Familien weitergegeben. In vielen Fällen stammten Scharfrichter aus Familien, die bereits in diesem Beruf tätig waren, und die Söhne wurden von ihren Vätern in die Kunst des Henkens und der Folter eingewiesen. Es gab jedoch auch andere Wege, Scharfrichter zu werden: 1. **Ernennung durch die Obrigkeit**: In einigen Fällen wurden Scharfrichter von der Obrigkeit ernannt. Dies konnte geschehen, wenn ein bestehender Scharfrichter starb oder aus anderen Gründen nicht mehr im Amt war. Die Obrigkeit suchte dann nach einem geeigneten Nachfolger. 2. **Freiwillige Bewerbung**: Manchmal bewarben sich Personen freiwillig für die Position des Scharfrichters. Dies geschah oft aus wirtschaftlicher Not oder weil sie in der Gesellschaft bereits stigmatisiert waren und keine anderen Berufsmöglichkeiten hatten. 3. **Zwang**: In seltenen Fällen wurden Personen gezwungen, Scharfrichter zu werden, insbesondere wenn sie selbst Verbrecher waren und ihnen im Gegenzug für ihre Dienste Straffreiheit oder eine mildere Strafe angeboten wurde. Der Beruf des Scharfrichters war gesellschaftlich stark stigmatisiert, und Scharfrichter und ihre Familien wurden oft gemieden und ausgegrenzt. Dennoch war es ein notwendiger Beruf, und in vielen Städten und Gemeinden gab es spezielle Privilegien und Vergünstigungen für Scharfrichter, um die Position attraktiver zu machen.

Scharfrichter lebten oft am Rande der Gesellschaft und wurden häufig in speziellen Häusern oder Vierteln untergebracht, die abseits der übrigen Bevölkerung lagen. Diese Orte wurden manchmal als "Scharfrichterhäuser" oder "Henkerhäuser" bezeichnet. In vielen Städten des Mittelalters und der frühen Neuzeit waren Scharfrichter und ihre Familien sozial isoliert und hatten oft nur begrenzten Kontakt zu anderen Bürgern. Ihre Wohnorte waren oft in der Nähe von Richtstätten oder Gefängnissen, um ihre Arbeit effizient ausführen zu können.

Das Henken eines Scharfrichters bezieht sich auf die Hinrichtungsmethode Hängens, die von einem Scharfrichter durchgeführt wird. Dabei wird eine Person durch das Anlegen einer Schlinge um den Hals und das anschließende Fallenlassen oder Hochziehen getötet. Diese Methode wurde historisch in vielen Ländern als Form der Todesstrafe verwendet. Der Scharfrichter ist die Person, die für die Durchführung der Hinrichtung verantwortlich ist.