2 Fragen zu Prospect

Die Prospect Theory, entwickelt von Daniel Kahneman und Amos Tversky, beschreibt, wie Menschen Entscheidungen unter Unsicherheit treffen und wie sie potenzielle Gewinne und Verluste bewerten. Im Marketing kann diese Theorie auf verschiedene Weise angewendet werden: 1. **Rahmungseffekte nutzen**: Die Art und Weise, wie Informationen präsentiert werden, kann die Entscheidungen der Verbraucher stark beeinflussen. Zum Beispiel kann ein Rabatt als "20% Rabatt" oder "Sparen Sie 20%" formuliert werden. Obwohl beide Aussagen dasselbe bedeuten, kann die zweite Formulierung aufgrund der Betonung des Gewinns effektiver sein. 2. **Verlustaversion**: Menschen neigen dazu, Verluste stärker zu gewichten als gleichwertige Gewinne. Marketingstrategien können dies nutzen, indem sie potenzielle Verluste hervorheben, die durch das Nichtkaufen eines Produkts entstehen könnten. Zum Beispiel könnte eine Versicherungsgesellschaft betonen, wie viel Geld man verlieren könnte, wenn man nicht versichert ist. 3. **Segmentierung von Gewinnen und Aggregation von Verlusten**: Kleine Gewinne sollten separat präsentiert werden, um den positiven Effekt zu maximieren, während Verluste aggregiert werden sollten, um den negativen Effekt zu minimieren. Ein Beispiel wäre, mehrere kleine Rabatte oder Boni separat zu bewerben, während Gebühren oder Kosten in einer einzigen Summe dargestellt werden. 4. **Referenzpunkte setzen**: Die Prospect Theory betont die Bedeutung von Referenzpunkten. Marketer können Referenzpreise oder -werte setzen, um den wahrgenommenen Wert eines Angebots zu beeinflussen. Ein Produkt kann als Schnäppchen erscheinen, wenn es neben einem teureren Produkt präsentiert wird. 5. **Sicherheits- und Risikobereitschaft**: Menschen sind in der Regel risikoscheu bei Gewinnen und risikofreudig bei Verlusten. Dies kann genutzt werden, indem sichere, garantierte Vorteile betont werden, wenn das Ziel darin besteht, den Verkauf zu fördern, oder indem risikoreiche Szenarien dargestellt werden, um die Dringlichkeit zu erhöhen. Durch das Verständnis und die Anwendung der Prinzipien der Prospect Theory können Marketer effektivere Strategien entwickeln, um das Verhalten und die Entscheidungen der Verbraucher zu beeinflussen.

Die Prospect Theory ist ein Konzept aus der Verhaltensökonomie, das von den Psychologen Daniel Kahneman und Amos Tversky in den späten 1970er Jahren entwickelt wurde. Sie beschreibt, wie Menschen Entscheidungen unter Unsicherheit treffen und dabei von rationalen Modellen abweichen. Die Theorie besagt, dass Menschen Gewinne und Verluste unterschiedlich bewerten. Insbesondere neigen sie dazu, Verluste stärker zu gewichten als Gewinne, was als Verlustaversion bezeichnet wird. Das bedeutet, dass der Schmerz über einen Verlust intensiver empfunden wird als die Freude über einen gleichwertigen Gewinn. Die Prospect Theory führt auch das Konzept der Referenzpunkte ein, von denen aus Menschen ihre Entscheidungen bewerten. Diese Referenzpunkte können variieren und beeinflussen, wie Menschen Risiken und Unsicherheiten wahrnehmen. Insgesamt bietet die Prospect Theory eine Erklärung für viele beobachtbare Verhaltensmuster in der Wirtschaft und im Alltag, die von der klassischen ökonomischen Theorie nicht vollständig erfasst werden können.