3 Fragen zu Kriegsdienst

Der Unterschied zwischen Wehrdienst und Kriegsdienst liegt in ihrer Bedeutung und Verwendung: **Wehrdienst** bezeichnet allgemein den staatlich organisierten Dienst in den Streitkräften, also den Militärdienst, den Bürger eines Landes in Friedenszeiten oder im Verteidigungsfall leisten müssen. In Deutschland ist damit meist der Grundwehrdienst gemeint, also die reguläre Zeit, die junge Männer (und seit 2011 freiwillig auch Frauen) beim Militär verbringen. **Kriegsdienst** meint den Dienst an der Waffe, also die aktive Teilnahme an Kampfhandlungen im Krieg oder im Verteidigungsfall. Es geht dabei konkret um Tätigkeiten, bei denen Waffen gegen Menschen eingesetzt werden. **Warum darf man nur den Kriegsdienst, aber nicht den Wehrdienst verweigern?** Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland garantiert in Artikel 4 Absatz 3 das Recht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen: > „Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.“ Das bedeutet: Wer aus Gewissensgründen nicht bereit ist, Waffen gegen Menschen einzusetzen, kann den Kriegsdienst mit der Waffe verweigern. Das schließt aber nicht automatisch den gesamten Wehrdienst ein, denn es gibt auch den sogenannten **Ersatzdienst** (früher Zivildienst), bei dem man ohne Waffe, zum Beispiel im sozialen Bereich, Dienst leistet. **Zusammengefasst:** - **Wehrdienst** = allgemeiner Militärdienst (mit und ohne Waffe) - **Kriegsdienst** = Dienst an der Waffe, also aktiver Waffeneinsatz - Verweigert werden kann laut Grundgesetz nur der **Kriegsdienst mit der Waffe**, nicht aber der gesamte Wehrdienst, weil der Staat das Recht hat, einen Ersatzdienst zu verlangen. Weitere Informationen findest du zum Beispiel beim [Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben](https://www.bafza.de/kriegsdienstverweigerung.html).

Der Unterschied zwischen Kriegsdienst mit Waffe, Kriegsdienst ohne Waffe und Zivildienst liegt in der Art der Dienstleistung und der Einstellung zur Verwendung von Waffen: 1. **Kriegsdienst mit Waffe** Das ist der reguläre Wehrdienst in der Bundeswehr (oder einer anderen Armee), bei dem Soldaten im Ernstfall Waffen benutzen und an Kampfhandlungen teilnehmen. 2. **Kriegsdienst ohne Waffe** Hier leisten Personen ihren Wehrdienst, nehmen aber aus Gewissensgründen nicht an bewaffneten Tätigkeiten teil. Sie sind meist in Bereichen wie Sanitätsdienst oder anderen unterstützenden Funktionen tätig, bei denen sie keine Waffen tragen oder benutzen müssen. 3. **Zivildienst** Der Zivildienst ist eine Alternative zum Wehrdienst für Menschen, die aus Gewissensgründen grundsätzlich keinen Dienst an der Waffe leisten wollen. Stattdessen arbeiten sie in sozialen, medizinischen oder gemeinnützigen Einrichtungen, zum Beispiel in Krankenhäusern, Altenheimen oder bei Rettungsdiensten. **Zusammengefasst:** - Kriegsdienst mit Waffe: Militärdienst mit Waffeneinsatz - Kriegsdienst ohne Waffe: Militärdienst ohne Waffeneinsatz (z.B. Sanitäter) - Zivildienst: Zivile, gemeinnützige Arbeit außerhalb des Militärs Weitere Informationen findest du z.B. beim [Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben](https://www.bafza.de/).

Im Kriegsfall können grundsätzlich alle deutschen Staatsbürger, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Migrationshintergrund, zum Wehrdienst herangezogen werden. Das betrifft auch Migranten mit deutschem Pass. Die genauen Regelungen und Verfahren hängen jedoch von der jeweiligen Situation und den gesetzlichen Bestimmungen ab. In Deutschland gibt es zudem die Möglichkeit, einen Antrag auf Befreiung oder einen anderen Dienst zu stellen, wenn jemand aus bestimmten Gründen nicht zum Militärdienst einberufen werden kann oder möchte.