2 Fragen zu Honorarvertrag

Ein Honorarvertrag ist ein Vertrag, der die Vergütung für eine bestimmte Dienstleistung regelt, die von einem Dienstleister erbracht wird. Im Gegensatz zu einem Arbeitsvertrag, der ein festes Arbeitsverhältnis mit regelmäßigen Gehaltszahlungen begründet, wird bei einem Honorarvertrag in der Regel ein einmaliges oder projektbezogenes Honorar vereinbart. Solche Verträge finden häufig Anwendung in Bereichen wie Freiberuflichkeit, Beratung, Kunst und Medien. Die Bedingungen, wie Höhe des Honorars, Zahlungsmodalitäten und Leistungsumfang, werden im Vertrag festgelegt.

Der Mindestlohn gilt grundsätzlich auch für Honorarverträge, sofern es sich dabei um ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis handelt – also um eine Tätigkeit, die wie ein Arbeitsverhältnis organisiert ist (Weisungsgebundenheit, Eingliederung in den Betrieb etc.). In diesem Fall spricht man von „Scheinselbstständigkeit“, und der gesetzliche Mindestlohn muss gezahlt werden. Handelt es sich jedoch um eine echte selbstständige Tätigkeit (freier Mitarbeiter, keine Weisungsgebundenheit, eigene Arbeitsmittel, mehrere Auftraggeber), gilt der gesetzliche Mindestlohn nicht. Selbstständige können ihre Honorare frei verhandeln. Wichtig: Bei Unsicherheiten, ob ein Honorarvertrag tatsächlich eine selbstständige Tätigkeit abbildet oder ein Arbeitsverhältnis verschleiert, kann eine Statusfeststellung bei der Deutschen Rentenversicherung beantragt werden. Weitere Informationen findest du beim [Bundesministerium für Arbeit und Soziales](https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Mindestlohn/mindestlohn.html).