2 Fragen zu Extrapyramidale

Pyramidenbahnen und extrapyramidale Bahnen sind zwei wichtige Systeme im zentralen Nervensystem, die Bewegungen steuern. **Pyramidenbahnen:** - Diese Bahnen sind direkt für die bewusste Kontrolle der willkürlichen Bewegungen verantwortlich. - Sie verlaufen vom motorischen Kortex im Gehirn durch die Pyramiden des verlängerten Marks (Medulla oblongata) und weiter ins Rückenmark. - Sie bestehen hauptsächlich aus zwei Bahnen: der Tractus corticospinalis (für die Steuerung der Körpermuskulatur) und der Tractus corticobulbaris (für die Steuerung der Gesichtsmuskulatur). **Extrapyramidale Bahnen:** - Diese Bahnen sind für die unbewusste Kontrolle der Bewegungen und die Feinabstimmung der Motorik zuständig. - Sie umfassen mehrere Bahnen, die nicht durch die Pyramiden des verlängerten Marks verlaufen. - Sie steuern automatische Bewegungen, wie z.B. das Gleichgewicht, die Körperhaltung und die Koordination. - Wichtige Strukturen des extrapyramidalen Systems sind die Basalganglien, der Thalamus und das Kleinhirn. Zusammengefasst: Die Pyramidenbahnen steuern bewusste, willkürliche Bewegungen, während die extrapyramidalen Bahnen unbewusste, automatische Bewegungen und die Feinabstimmung der Motorik regulieren.

Die extrapyramidalen unerwünschten Wirkungen (UAWs) von Neuroleptika entstehen hauptsächlich durch die Blockade von D2-Dopaminrezeptoren im zentralen Nervensystem, insbesondere in den Basalganglien, die für die motorische Kontrolle verantwortlich sind. Eine D2-Blockade führt zu einer verminderten dopaminergen Aktivität, was zu Symptomen wie Parkinsonismus, Akathisie und Dystonie führen kann. Diese Symptome sind das Ergebnis eines Ungleichgewichts zwischen Dopamin und Acetylcholin, da die Hemmung der dopaminergen Neuronen die cholinergen Neuronen relativ überaktiviert. Die indirekte Hemmung von dopaminergen Neuronen über 5-HT2A-Rezeptoren wird als vorteilhafter angesehen, da Serotonin (5-HT) eine modulierende Rolle im dopaminergen System spielt. Die Blockade von 5-HT2A-Rezeptoren kann die Freisetzung von Dopamin in bestimmten Hirnregionen fördern und somit die negativen motorischen Effekte der D2-Blockade verringern. Dies führt zu einer besseren Verträglichkeit der Medikamente und einem geringeren Risiko für extrapyramidale Symptome, während gleichzeitig die antipsychotische Wirkung erhalten bleibt.