2 Fragen zu Dominanzkultur

Der Text "Dominanzkultur und hegemoniale Männlichkeit im Kontext des staatlichen Gewaltmonopols" von Rafael Behr untersucht die Zusammenhänge zwischen kulturellen Vorstellungen von Männlichkeit und deren Einfluss auf die Ausübung und Legitimation staatlicher Gewalt. Behr analysiert, wie bestimmte Formen von Männlichkeit, die als dominant und hegemonial gelten, innerhalb von Institutionen wie der Polizei und dem Militär reproduziert und verstärkt werden. Diese kulturellen Muster beeinflussen die Art und Weise, wie Gewalt ausgeübt und gerechtfertigt wird, und tragen zur Aufrechterhaltung von Machtstrukturen bei. Ziel des Textes ist es, diese Mechanismen kritisch zu hinterfragen und auf die Notwendigkeit von Veränderungen hinzuweisen, um eine gerechtere und weniger gewaltorientierte Gesellschaft zu fördern.

Die „Dominanzkultur“ oder „Hegemonialkultur“ nach Kramer und Hummerich (2017) bezieht sich auf die kulturellen Normen, Werte und Praktiken, die in einer Gesellschaft vorherrschen und die oft von einer bestimmten Gruppe oder Klasse dominiert werden. Diese Kultur wird als hegemonial betrachtet, weil sie nicht nur die vorherrschenden Werte und Normen festlegt, sondern auch andere Kulturen und Perspektiven marginalisiert oder unterdrückt. Um eine Dominanzkultur herzustellen, sind verschiedene Mechanismen im Spiel, darunter: 1. **Institutionalisierung**: Die Werte und Normen der Dominanzkultur werden in Institutionen wie Bildung, Medien und Politik verankert. 2. **Soziale Praktiken**: Bestimmte Verhaltensweisen und Praktiken werden als „normal“ oder „wünschenswert“ angesehen, wodurch andere Lebensweisen abgewertet werden. 3. **Diskursiv**: Die Art und Weise, wie über bestimmte Themen gesprochen wird, beeinflusst, welche Perspektiven als legitim gelten und welche nicht. Kramer und Hummerich betonen, dass die Hegemonialkultur nicht statisch ist, sondern sich durch soziale Kämpfe und Widerstände ständig verändert. Es ist wichtig, die Mechanismen zu erkennen, durch die Dominanzkulturen aufrechterhalten werden, um alternative Perspektiven und Kulturen sichtbar zu machen und zu fördern.