4 Fragen zu Dessertwein

Dessertweine unterteilen sich in mehrere Gruppen, die sich durch ihre Herstellungsmethoden, Süßegrade und Geschmacksprofile unterscheiden. Die wichtigsten Gruppen sind: 1. **Eiswein**: Hergestellt aus Trauben, die bei frostigen Temperaturen geerntet werden. Der hohe Zuckergehalt und die Konzentration der Aromen entstehen durch das Einfrieren der Trauben. 2. **Trockenbeerenauslese (TBA)**: Diese Weine werden aus überreifen, edelfaulen Trauben gewonnen, die einen hohen Zuckergehalt aufweisen. Sie sind sehr süß und aromatisch. 3. **Beerenauslese (BA)**: Ähnlich wie TBA, aber die Trauben sind nicht so stark edelfaul. Sie sind ebenfalls süß, aber weniger konzentriert. 4. **Auslese**: Diese Weine werden aus selektierten, reifen Trauben hergestellt und haben einen höheren Zuckergehalt als normale Weine, sind aber weniger süß als BA und TBA. 5. **Süßweine**: Dazu gehören Weine, die durch verschiedene Methoden wie Anreicherung mit Zucker oder durch das Stoppen der Gärung süß gemacht werden. 6. **Portwein**: Ein verstärkter Wein aus Portugal, der während der Gärung mit Brandy angereichert wird, um den Zuckergehalt zu erhalten. 7. **Sherry**: Ein weiterer verstärkter Wein aus Spanien, der in verschiedenen Stilen (von trocken bis süß) angeboten wird. 8. **Moscato**: Ein süßer, aromatischer Wein, der oft aus der Moscato-Traube hergestellt wird und in verschiedenen Stilen erhältlich ist. Diese Gruppen können je nach Region und Herstellungsweise variieren, aber sie bieten einen guten Überblick über die Vielfalt der Dessertweine.

Dessertweine werden in verschiedenen Ländern weltweit produziert. Zu den bekanntesten Ländern, die für ihre Dessertweine bekannt sind, gehören: 1. **Frankreich**: Besonders die Regionen Sauternes und Barsac sind berühmt für ihre edelsüßen Weine, die aus Trauben hergestellt werden, die von Botrytis cinerea (Edelfäule) befallen sind. 2. **Italien**: Hier sind vor allem der Vin Santo aus der Toskana und der Passito-Wein bekannt, der aus getrockneten Trauben hergestellt wird. 3. **Spanien**: Der Sherry, insbesondere die süßen Varianten wie Pedro Ximénez, ist ein berühmter Dessertwein aus dieser Region. 4. **Ungarn**: Tokaji Aszú ist ein weltbekannter edelsüßer Wein, der aus der Region Tokaj stammt. 5. **Deutschland**: Die deutschen Spätlesen und Auslesen, insbesondere aus den Anbaugebieten Mosel und Rheingau, sind ebenfalls für ihre Süße bekannt. 6. **Australien**: Der berühmte Stickies, insbesondere der Rutherglen Muscat, ist ein beliebter Dessertwein. 7. **USA**: Kalifornien produziert einige Dessertweine, darunter den berühmten Eiswein und Portwein. Diese Länder haben jeweils ihre eigenen Traditionen und Methoden zur Herstellung von Dessertweinen, die sie einzigartig machen.

In Deutschland werden Dessertweine aus verschiedenen Rebsorten hergestellt. Zu den bekanntesten gehören: 1. **Riesling**: Diese Rebsorte ist besonders für ihre Süße und Aromatik bekannt und wird häufig für edelsüße Weine verwendet. 2. **Gewürztraminer**: Diese Sorte bringt aromatische und süße Weine hervor, die oft mit exotischen Fruchtaromen überzeugen. 3. **Silvaner**: Auch aus Silvaner können süße Weine produziert werden, die eine feine Fruchtigkeit aufweisen. 4. **Scheurebe**: Diese Rebsorte ist für ihre fruchtigen und süßen Weine bekannt, die oft an Stachelbeeren und schwarze Johannisbeeren erinnern. 5. **Trollinger**: In einigen Regionen wird auch aus Trollinger ein süßer Wein hergestellt, obwohl diese Sorte eher für trockene Weine bekannt ist. Darüber hinaus werden auch andere Rebsorten wie Müller-Thurgau und Spätburgunder für die Herstellung von Dessertweinen genutzt. Die Auswahl der Rebsorte hängt oft von der Region und den spezifischen Anbaubedingungen ab.

Der Restzuckergehalt bei Dessertweinen kann stark variieren, liegt jedoch in der Regel zwischen 45 und 200 Gramm pro Liter. Einige besonders süße Dessertweine, wie z.B. Trockenbeerenauslesen oder Eisweine, können sogar noch höhere Werte aufweisen. Die genaue Menge hängt von der Art des Weins und dem Herstellungsprozess ab.