2 Fragen zu Akzessorietaet

Die Akzessorietätstheorie ist ein Konzept aus dem deutschen Zivilrecht, das sich mit der Beziehung zwischen Haupt- und Nebenverpflichtungen befasst. Sie besagt, dass eine Nebenverpflichtung (z.B. eine Bürgschaft oder eine Garantie) von der Hauptverpflichtung abhängt. Das bedeutet, dass die Wirksamkeit und die Durchsetzbarkeit der Nebenverpflichtung in der Regel an die Hauptverpflichtung gebunden sind. Wenn die Hauptverpflichtung erlischt, erlischt auch die Nebenverpflichtung. Diese Theorie ist besonders relevant im Vertragsrecht, da sie die rechtlichen Beziehungen zwischen den Parteien und die Konsequenzen von Vertragsverletzungen oder -änderungen beeinflusst.

In der Klausur zur Akzessorietätstheorie werden die Ansprüche in der Regel in folgender Reihenfolge geprüft: 1. **Ansprüche gegen die Gesellschaft**: Zunächst wird der Anspruch gegen die Gesellschaft selbst geprüft. Hierbei wird untersucht, ob die Gesellschaft als juristische Person für die Verbindlichkeiten haftet und ob die Voraussetzungen für einen solchen Anspruch erfüllt sind. 2. **Ansprüche gegen die Gesellschafter**: Anschließend wird der Anspruch gegen die Gesellschafter geprüft. Hierbei ist zu beachten, dass die Gesellschafter nur unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. bei einer Haftung nach § 128 HGB bei einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts oder bei einer GmbH unter bestimmten Umständen) haften können. Diese Reihenfolge ist wichtig, da die Haftung der Gesellschafter in der Regel von der Haftung der Gesellschaft abhängt. Wenn die Gesellschaft nicht haftet, kann auch kein Anspruch gegen die Gesellschafter bestehen.