Die Handelsbilanz und die Steuerbilanz sind zwei unterschiedliche Arten von Bilanzen, die in der Unternehmensbuchhaltung verwendet werden. Hier sind die wesentlichen Unterschiede: 1. **Zweck**: - **Handelsbilanz**: Dient der Darstellung der finanziellen Lage eines Unternehmens für externe Stakeholder, wie Investoren, Gläubiger und Geschäftspartner. Sie folgt den handelsrechtlichen Vorschriften. - **Steuerbilanz**: Wird für steuerliche Zwecke erstellt und dient der Ermittlung der steuerlichen Bemessungsgrundlage. Sie orientiert sich an den steuerrechtlichen Vorschriften. 2. **Rechtsgrundlage**: - **Handelsbilanz**: Beruht auf dem Handelsgesetzbuch (HGB) und den internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS), wenn das Unternehmen international tätig ist. - **Steuerbilanz**: Beruht auf dem Einkommensteuergesetz (EStG) und den entsprechenden steuerlichen Vorschriften. 3. **Bewertung**: - **Handelsbilanz**: Ermöglicht eine größere Flexibilität bei der Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden, um ein realistisches Bild der Unternehmenslage zu vermitteln. - **Steuerbilanz**: Hat strengere Bewertungsregeln, die oft zu einer anderen Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden führen, um die steuerliche Belastung zu bestimmen. 4. **Zeitpunkt der Erstellung**: - **Handelsbilanz**: Wird in der Regel zum Ende des Geschäftsjahres erstellt und kann auch Zwischenabschlüsse umfassen. - **Steuerbilanz**: Wird ebenfalls zum Ende des Geschäftsjahres erstellt, ist jedoch speziell auf die steuerlichen Anforderungen ausgerichtet. 5. **Inhalt**: - **Handelsbilanz**: Enthält alle relevanten Informationen zur finanziellen Lage des Unternehmens, einschließlich Gewinn- und Verlustrechnung. - **Steuerbilanz**: Konzentriert sich auf die für die Steuerberechnung relevanten Posten und kann von der Handelsbilanz abweichen. Diese Unterschiede sind wichtig, um die jeweiligen Bilanzen korrekt zu interpretieren und die finanziellen sowie steuerlichen Verpflichtungen eines Unternehmens zu verstehen.