Die Frage, ob Feministinnen dafür kämpfen sollten, dass Männer weniger Rentenbeiträge zahlen, weil Frauen im Durchschnitt länger leben und somit mehr von ihrer Rente haben, ist komplex und berührt mehrere gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. 1. **Gleichberechtigung und Fairness**: Ein zentrales Anliegen des Feminismus ist die Gleichberechtigung der Geschlechter. Eine unterschiedliche Behandlung bei den Rentenbeiträgen könnte als ungerecht empfunden werden, da sie auf biologischen Unterschieden basiert und nicht auf individuellen Lebensumständen oder Beitragsleistungen. 2. **Rentenversicherungssystem**: Das Rentensystem basiert auf dem Solidaritätsprinzip, bei dem alle Beitragszahler gemeinsam für die Renten der aktuellen Rentner aufkommen. Eine Differenzierung nach Geschlecht könnte dieses Prinzip untergraben und zu weiteren Ungerechtigkeiten führen. 3. **Lebensarbeitszeit und Einkommen**: Frauen haben oft eine geringere Lebensarbeitszeit und verdienen im Durchschnitt weniger als Männer, was sich negativ auf ihre Rentenhöhe auswirkt. Ein Ansatz könnte sein, diese Ungleichheiten zu adressieren, anstatt die Beiträge nach Geschlecht zu differenzieren. 4. **Gesundheits- und Sozialpolitik**: Die längere Lebenserwartung von Frauen könnte auch durch andere Maßnahmen adressiert werden, wie z.B. durch eine bessere Gesundheitsversorgung und soziale Unterstützung für ältere Menschen. Insgesamt wäre es wahrscheinlich sinnvoller, sich auf Maßnahmen zu konzentrieren, die die wirtschaftliche Gleichstellung der Geschlechter fördern und die Rentensysteme insgesamt gerechter gestalten, anstatt spezifische Beitragsunterschiede nach Geschlecht einzuführen.