Ein Agio, auch als Aufgeld bezeichnet, entsteht, wenn Aktien oder andere Wertpapiere zu einem Preis über ihrem Nennwert ausgegeben werden. In der Bilanz wird das Agio in der Regel wie folgt behandelt: 1. **Eigenkapital**: Das Agio wird dem Eigenkapital zugerechnet, genauer gesagt der Kapitalrücklage. Die Kapitalrücklage ist ein Unterkonto des Eigenkapitals und wird in der Bilanz auf der Passivseite ausgewiesen. 2. **Buchungssatz**: Wenn Aktien zu einem Preis über dem Nennwert ausgegeben werden, lautet der Buchungssatz typischerweise: - Bank (Soll) an Gezeichnetes Kapital (Haben) und Kapitalrücklage (Haben). Beispiel: Wenn 1.000 Aktien zu einem Nennwert von 10 Euro und einem Ausgabepreis von 15 Euro je Aktie ausgegeben werden, ergibt sich ein Agio von 5 Euro je Aktie. Der Buchungssatz wäre: - Bank 15.000 Euro (1.000 Aktien x 15 Euro) - an Gezeichnetes Kapital 10.000 Euro (1.000 Aktien x 10 Euro) - an Kapitalrücklage 5.000 Euro (1.000 Aktien x 5 Euro). 3. **Bilanzierung**: In der Bilanz wird das gezeichnete Kapital unter dem Eigenkapital ausgewiesen, und die Kapitalrücklage wird separat als Teil des Eigenkapitals dargestellt. Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass das zusätzliche Kapital, das durch die Ausgabe von Aktien über dem Nennwert hinaus generiert wird, korrekt im Eigenkapital der Gesellschaft erfasst wird.