Vorgänge auf einem Glockenboden bei der Verarbeitung des Rohöls.

Bei der Verarbeitung von Rohöl auf einem Glockenboden, auch als "Glockenbodenverfahren" bekannt, handelt es sich um einen spezifischen Prozess in der Raffinerietechnologie. Hier sind die wesentlichen Vorgänge:

1. **Rohölzufuhr**: Das Rohöl wird in die Raffinerie geleitet und gelangt zunächst in einen Vorwärmer, wo es auf eine höhere Temperatur gebracht wird.

2. **Destillation**: Das erhitzte Rohöl wird in eine Destillationskolonne geleitet. Hierbei wird das Öl in verschiedene Fraktionen getrennt, basierend auf den unterschiedlichen Siedepunkten der enthaltenen Kohlenwasserstoffe. Leichtere Fraktionen wie Gas und Benzin steigen nach oben, während schwerere Fraktionen wie Diesel und Heizöl weiter unten abgezogen werden.

3. **Kondensation**: Die aufsteigenden Dämpfe kühlen sich in einem Kühlsystem ab und kondensieren, wodurch flüssige Produkte entstehen, die dann in verschiedenen Behältern gesammelt werden.

4. **Nachbehandlung**: Die getrennten Fraktionen können weiteren Prozessen unterzogen werden, wie z.B. Cracken (Zerlegung von Molekülen), Reformieren (Umwandlung von Molekülen zur Verbesserung der Qualität) oder Hydrotreating (Entfernung von Schwefel und anderen Verunreinigungen).

5. **Lagerung und Distribution**: Die verarbeiteten Produkte werden in Tanks gelagert und anschließend für den Vertrieb vorbereitet.

Der Glockenboden selbst ist eine spezielle Art von Trennboden in der Destillationskolonne, der eine effiziente Trennung der verschiedenen Fraktionen ermöglicht, indem er die Kontaktfläche zwischen Dampf und Flüssigkeit maximiert.