In der Mittelspannungstechnik gibt es verschiedene Netzarten, die sich in ihrer Struktur und Anwendung unterscheiden. Die gängigsten Netzarten sind: 1. **TN-Netz (Terra Neutral)**: Hierbei ist der Neutralleiter (N) direkt mit dem Erdpotential verbunden. Es gibt verschiedene Varianten, wie TN-S (separater Neutral- und Schutzleiter), TN-C (gemeinsamer Neutral- und Schutzleiter) und TN-C-S (Kombination aus TN-C und TN-S). 2. **TT-Netz (Terra Terra)**: In diesem Netz ist der Neutralleiter ebenfalls geerdet, jedoch sind die Schutzleiter unabhängig vom Neutralleiter geerdet. Dies erhöht die Sicherheit, da Fehlerströme über den Schutzleiter abgeleitet werden. 3. **IT-Netz (Isolated Terra)**: In einem IT-Netz ist der Neutralleiter nicht geerdet oder nur über einen hohen Widerstand geerdet. Dies ermöglicht einen Betrieb auch bei einem Erdschluss, was in bestimmten Anwendungen von Vorteil sein kann. 4. **Radialnetz**: Hierbei handelt es sich um eine einfache Struktur, bei der die Energie von einem Punkt aus in verschiedene Richtungen verteilt wird. Diese Netzart ist häufig in Verteilungsnetzen zu finden. 5. **Ringnetz**: In einem Ringnetz sind die Leitungen so angeordnet, dass sie einen geschlossenen Kreis bilden. Dies erhöht die Versorgungssicherheit, da im Falle eines Ausfalls einer Leitung der Strom über eine andere Richtung fließen kann. Jede dieser Netzarten hat spezifische Vor- und Nachteile und wird je nach Anforderung und Anwendung ausgewählt.