Keynesianische Wirtschaftspolitik basiert auf den Ideen des britischen Ökonomen John Maynard Keynes, der in den 1930er Jahren lebte. Sie betont die Rolle der Gesamtnachfrage in der Wirtschaft und argumentiert, dass in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Rezession der Staat aktiv eingreifen sollte, um die Nachfrage zu stimulieren. Wichtige Aspekte der keynesianischen Wirtschaftspolitik sind: 1. **Staatliche Intervention**: Der Staat sollte durch Fiskalpolitik, wie erhöhte Staatsausgaben oder Steuersenkungen, die Nachfrage ankurbeln, um wirtschaftliche Stagnation zu überwinden. 2. **Nachfrageorientierung**: Keynesianer glauben, dass die Gesamtnachfrage (Konsum, Investitionen, Staatsausgaben und Nettoexporte) der Hauptmotor für wirtschaftliches Wachstum ist. 3. **Multiplikatoreffekt**: Investitionen des Staates können einen Multiplikatoreffekt erzeugen, bei dem jede ausgegebene Einheit zu einem höheren Gesamteinkommen führt. 4. **Gegengewicht zu Konjunkturschwankungen**: In Zeiten wirtschaftlicher Schwäche sollte der Staat expansiv agieren, während er in Boomzeiten restriktiv handeln sollte, um Überhitzung und Inflation zu vermeiden. Keynesianische Ansätze haben die Wirtschaftspolitik vieler Länder, insbesondere in der Nachkriegszeit, stark beeinflusst und sind auch heute noch relevant, insbesondere in Krisenzeiten.