Das objektorientierte Datenbankmodell (OODBMS) verbindet Prinzipien der objektorientierten Programmierung mit Datenbanktechnologien. Hier sind die wichtigsten Vor- und Nachteile: **Vorteile:** 1. **Natürliche Abbildung komplexer Datenstrukturen:** Komplexe Objekte, Beziehungen und Hierarchien lassen sich direkt und intuitiv modellieren. 2. **Wiederverwendbarkeit und Erweiterbarkeit:** Durch Vererbung und Kapselung können Objekte und Methoden wiederverwendet und leicht erweitert werden. 3. **Integration mit objektorientierten Programmiersprachen:** Entwickler können mit denselben Konzepten (z.B. Klassen, Objekten) in Anwendung und Datenbank arbeiten, was die Entwicklung vereinfacht. 4. **Unterstützung für Multimedia und komplexe Datentypen:** OODBMS sind gut geeignet für Anwendungen mit Bildern, Videos, CAD-Daten oder anderen nicht-relationalen Daten. 5. **Direkte Speicherung von Objekten:** Objekte müssen nicht in relationale Tabellen „übersetzt“ werden, was die Persistenz vereinfacht. **Nachteile:** 1. **Geringere Verbreitung und Standardisierung:** OODBMS sind weniger verbreitet als relationale Datenbanken, und es gibt weniger Standards (z.B. kein SQL-Äquivalent). 2. **Komplexere Abfragen:** Abfragesprachen sind oft weniger mächtig oder standardisiert als SQL, was komplexe Auswertungen erschwert. 3. **Schwierige Integration mit bestehenden Systemen:** Viele bestehende Anwendungen und Tools sind auf relationale Datenbanken ausgelegt. 4. **Leistungsprobleme bei großen Datenmengen:** Für sehr große, tabellarische Datenmengen sind relationale Datenbanken oft effizienter. 5. **Mangel an erfahrenen Entwicklern:** Weniger Entwickler haben Erfahrung mit OODBMS, was die Personalsuche erschwert. **Fazit:** Objektorientierte Datenbanken sind besonders dann sinnvoll, wenn komplexe, eng miteinander verknüpfte Datenstrukturen gespeichert werden müssen. Für klassische, tabellarische Geschäftsdaten sind relationale Modelle meist besser geeignet.