In einer Multiboot-Umgebung mit dem Windows-Bootmanager (bootmgr) werden Laufwerksbuchstaben nicht fest auf Partitionen geschrieben, sondern dynamisch vom jeweils gestarteten Windows-System vergeben.... [mehr]
In einer Multiboot-Umgebung mit dem Windows-Bootmanager (bootmgr) kann die Laufwerkszuweisung (also die Vergabe der Laufwerksbuchstaben wie C:, D: usw.) eines Systems das andere System auf verschiedene Weise beeinflussen. Das liegt daran, dass Windows die Laufwerksbuchstaben dynamisch vergibt, abhängig davon, welches System gerade gebootet ist und wie die Partitionen beim ersten Start erkannt und eingebunden wurden. **Wichtige Punkte dazu:** 1. **Jedes Windows-System speichert seine eigenen Laufwerkszuweisungen** Die Laufwerksbuchstaben werden in der Registry des jeweils gestarteten Windows-Systems gespeichert (unter `HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\MountedDevices`). Das bedeutet: - Wenn du Windows A startest, sieht es sich selbst meist als C: und vergibt die anderen Buchstaben nach eigenen Regeln. - Wenn du Windows B startest, sieht es sich selbst ebenfalls als C: und vergibt die anderen Buchstaben möglicherweise anders. 2. **Beeinflussung durch Partitionstypen und -reihenfolge** Die Reihenfolge der Partitionen auf der Festplatte und deren Typ (primär, logisch, aktiv) beeinflussen, wie die Buchstaben vergeben werden. Wenn du z.B. eine Partition in einem System versteckst oder deaktivierst, kann das die Buchstabenvergabe im anderen System beeinflussen. 3. **Verstecken von Partitionen** Mit Tools wie [EasyBCD](https://neosmart.net/EasyBCD/) oder [GParted](https://gparted.org/) kannst du Partitionen für das jeweils andere System verstecken. Das führt dazu, dass das gestartete Windows diese Partitionen nicht sieht und entsprechend andere Buchstaben vergibt. 4. **Manuelle Zuweisung** Du kannst in der Datenträgerverwaltung von Windows die Laufwerksbuchstaben manuell festlegen. Diese Einstellung gilt aber nur für das aktuell gestartete System. 5. **Systempartition und Bootpartition** Die Partition, von der gebootet wird (Bootpartition), und die, auf der Windows installiert ist (Systempartition), können unterschiedlich sein. Das kann die Buchstabenvergabe beeinflussen, insbesondere wenn mehrere Windows-Installationen auf verschiedenen Partitionen liegen. **Beispiel für Beeinflussung:** - Du installierst Windows 10 auf Partition 1 (es bekommt C:). - Du installierst Windows 11 auf Partition 2 (es bekommt beim Setup ebenfalls C:). - Wenn du nun von Windows 10 bootest, sieht es die Windows-11-Partition vielleicht als D:. - Wenn du von Windows 11 bootest, sieht es die Windows-10-Partition vielleicht als D: oder E:, je nach Reihenfolge und Einstellungen. **Fazit:** Die Laufwerkszuweisung ist immer systembezogen und wird durch die Registry des gestarteten Systems bestimmt. Ein System kann die Zuweisung des anderen beeinflussen, indem Partitionen versteckt, entfernt oder deren Typ geändert wird. Auch Änderungen an der Partitionstabelle oder das manuelle Zuweisen von Buchstaben im jeweils anderen System wirken sich aus. **Tipp:** Um Konflikte zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Laufwerksbuchstaben in jedem System nach der Installation manuell festzulegen und nicht benötigte Partitionen ggf. zu verstecken. Weitere Infos findest du z.B. bei [Microsoft](https://learn.microsoft.com/de-de/windows/win32/fileio/volume-naming) oder in Foren wie [WinTotal](https://www.wintotal.de/).
In einer Multiboot-Umgebung mit dem Windows-Bootmanager (bootmgr) werden Laufwerksbuchstaben nicht fest auf Partitionen geschrieben, sondern dynamisch vom jeweils gestarteten Windows-System vergeben.... [mehr]