Die LCAO-Näherung (Linear Combination of Atomic Orbitals) ist ein Verfahren in der Quantenchemie und Festkörperphysik, das verwendet wird, um die elektronischen Zustände von Molekülen oder Festkörpern zu beschreiben. Bei dieser Methode werden die Wellenfunktionen der Elektronen als lineare Kombinationen von Atomorbitalen dargestellt. Das Grundprinzip besteht darin, dass die Gesamtwellenfunktion eines Systems als Summe von Atomorbitalen (z. B. s-, p-, d-Orbitale) formuliert wird, wobei jedem Orbital ein Gewicht (Koeffizient) zugewiesen wird. Diese Koeffizienten werden so bestimmt, dass die resultierende Wellenfunktion die Schrödinger-Gleichung für das gesamte System bestmöglich erfüllt. Die LCAO-Näherung ist besonders nützlich, um die chemischen Bindungen in Molekülen zu verstehen und die elektronischen Eigenschaften von Materialien zu berechnen. Sie bildet die Grundlage für viele moderne quantenchemische Berechnungen und Methoden, wie z. B. die Hartree-Fock-Methode und Dichtefunktionaltheorie (DFT).