Muss der pH-Wert neutral sein, um Tailing bei der HPLC zu vermeiden?

Antwort

Der pH-Wert der mobilen Phase spielt bei der HPLC (insbesondere bei der Reversed-Phase-HPLC) eine wichtige Rolle für die Peakform und kann das Auftreten von Tailing beeinflussen. Tailing entsteht häufig, wenn Wechselwirkungen zwischen ionisierbaren Analyten und aktiven Stellen auf der Säule (z. B. freie Silanolgruppen) auftreten. Ein eher neutraler pH-Wert (etwa zwischen 6 und 7) kann helfen, Tailing zu vermeiden, weil: - Viele Silanolgruppen auf der Silikaoberfläche bei neutralem pH weniger ionisiert sind, was die Wechselwirkungen mit basischen Analyten reduziert. - Starke Abweichungen vom neutralen pH (sowohl sauer als auch basisch) können die Silika-Säule schädigen oder die Ionisationszustände der Analyten so verändern, dass Tailing verstärkt wird. Allerdings ist der optimale pH-Wert immer abhängig von den chemischen Eigenschaften des Analyten. Für basische Verbindungen wird oft ein niedrigerer pH gewählt, um sie zu protonieren und Wechselwirkungen mit Silanolgruppen zu minimieren. Für saure Verbindungen kann ein höherer pH sinnvoll sein. **Fazit:** Ein pH-Wert im neutralen Bereich kann helfen, Tailing zu vermeiden, ist aber nicht immer zwingend erforderlich. Entscheidend ist, dass der pH-Wert so gewählt wird, dass der Analyte in einer Form vorliegt, die möglichst wenig mit aktiven Stellen der Säule interagiert. Die Wahl des optimalen pH-Werts hängt also vom Analyten und der Säule ab.

Kategorie: Chemie Tags: PH-Wert HPLC Tailing
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