Die optische Aktivität von Aminosäurelösungen beruht auf der asymmetrischen Struktur der Aminosäuren. Aminosäuren sind chirale Moleküle, was bedeutet, dass sie in zwei spiegelbildlichen Formen (Enantiomeren) existieren können, die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten. Diese chiralen Moleküle haben ein zentrales Kohlenstoffatom, das an vier verschiedene Substituenten gebunden ist: eine Aminogruppe (-NH2), eine Carboxylgruppe (-COOH), ein Wasserstoffatom und eine variable Seitenkette (R-Gruppe). Wenn Licht auf eine solche chirale Verbindung trifft, wird es in unterschiedliche Richtungen abgelenkt, abhängig von der spezifischen räumlichen Anordnung der Atome im Molekül. Diese Ablenkung des Lichts führt dazu, dass die Lösung der Aminosäuren polarisiertes Licht dreht, was als optische Aktivität bezeichnet wird. Die Richtung und das Ausmaß der Drehung hängen von der spezifischen Struktur der Aminosäure und der Konzentration der Lösung ab. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die optische Aktivität der Aminosäurelösung durch die chirale Natur der Moleküle und deren Fähigkeit, polarisiertes Licht zu drehen, erklärt werden kann.