Farbstoffe benötigen delokalisierte Doppelbindungen und unterschiedliche funktionale Gruppen aus mehreren Gründen: 1. **Delokalisierte Doppelbindungen (Konjugation):** - **Absorption von Licht:** Delokalisierte Doppelbindungen ermöglichen die Konjugation, bei der π-Elektronen über mehrere Atome hinweg verteilt sind. Diese Konjugation senkt die Energie, die benötigt wird, um Elektronen in einen angeregten Zustand zu versetzen. Dadurch können Farbstoffe Licht im sichtbaren Bereich des Spektrums absorbieren, was ihnen ihre Farbe verleiht. - **Stabilität:** Die delokalisierten Elektronen tragen zur Stabilität des Moleküls bei, was die Beständigkeit des Farbstoffs gegenüber Licht und anderen Umwelteinflüssen erhöht. 2. **Unterschiedliche funktionale Gruppen:** - **Farbe und Farbintensität:** Funktionale Gruppen wie Hydroxyl-, Amino-, Nitro- oder Sulfongruppen können die Elektronendichte im Molekül verändern und somit die Wellenlänge des absorbierten Lichts beeinflussen. Dies führt zu unterschiedlichen Farben und Intensitäten. - **Löslichkeit und Bindung:** Funktionale Gruppen beeinflussen auch die Löslichkeit des Farbstoffs in verschiedenen Lösungsmitteln und seine Fähigkeit, sich an Substrate (wie Textilien) zu binden. Beispielsweise erhöhen Sulfongruppen die Wasserlöslichkeit, während Aminogruppen die Bindung an Fasern verbessern können. Zusammengefasst ermöglichen delokalisierte Doppelbindungen und funktionale Gruppen den Farbstoffen, Licht im sichtbaren Bereich zu absorbieren, stabile Strukturen zu bilden und spezifische physikalische und chemische Eigenschaften zu besitzen, die für ihre Anwendung wichtig sind.