Die Brønsted-Theorie, auch als Brønsted-Säure-Base-Theorie bekannt, beschreibt Säuren als Protonendonatoren und Basen als Protonenakzeptoren. Obwohl sie in vielen chemischen Reaktionen nützlich ist, gibt es einige Grenzen: 1. **Nicht alle Reaktionen sind protonenbasiert**: Es gibt Reaktionen, die nicht durch Protonenübertragung erklärt werden können, wie z.B. Redoxreaktionen. 2. **Lösungsmittelabhängigkeit**: Die Stärke von Säuren und Basen kann stark von dem verwendeten Lösungsmittel abhängen, was die allgemeine Anwendbarkeit der Theorie einschränkt. 3. **Spezielle Fälle**: Einige Substanzen können sowohl als Säure als auch als Base fungieren (Ampholyte), was die Zuordnung zu einer der beiden Kategorien erschwert. 4. **Konzentrationseffekte**: In sehr konzentrierten Lösungen können die Annahmen der Brønsted-Theorie nicht mehr zutreffen, da Wechselwirkungen zwischen den Teilchen die Reaktionsmechanismen beeinflussen können. 5. **Komplexe Systeme**: In biologischen oder industriellen Systemen, wo viele Reaktionen gleichzeitig ablaufen, kann die Brønsted-Theorie nicht alle Wechselwirkungen adäquat beschreiben. Diese Grenzen zeigen, dass die Brønsted-Theorie zwar ein nützliches Modell ist, aber nicht alle Aspekte der Säure-Base-Chemie abdecken kann.