In der Betriebswirtschaftslehre (BWL) sind Heuristik und Induktion zwei unterschiedliche Ansätze zur Problemlösung und Entscheidungsfindung: 1. **Heuristik**: - **Definition**: Heuristik bezieht sich auf vereinfachte Regeln oder Faustregeln, die Menschen verwenden, um Entscheidungen zu treffen oder Probleme zu lösen. Diese Regeln basieren oft auf Erfahrung und Intuition. - **Anwendung**: Heuristiken werden häufig in Situationen angewendet, in denen schnelle Entscheidungen erforderlich sind oder vollständige Informationen fehlen. Sie sind nützlich, um komplexe Probleme zu vereinfachen und praktikable Lösungen zu finden. - **Beispiel**: Ein Manager könnte die 80/20-Regel (Pareto-Prinzip) anwenden, um sich auf die 20% der Kunden zu konzentrieren, die 80% des Umsatzes generieren. 2. **Induktion**: - **Definition**: Induktion ist ein logischer Prozess, bei dem allgemeine Schlussfolgerungen aus spezifischen Beobachtungen oder Daten abgeleitet werden. Es handelt sich um einen Bottom-up-Ansatz, bei dem von Einzelbeobachtungen auf allgemeine Prinzipien geschlossen wird. - **Anwendung**: Induktive Methoden werden oft in der Forschung und Analyse verwendet, um Muster zu erkennen und Hypothesen zu entwickeln. Sie sind nützlich, um aus empirischen Daten allgemeine Theorien oder Modelle abzuleiten. - **Beispiel**: Ein Marktforscher könnte aus der Analyse von Verkaufsdaten schließen, dass ein bestimmtes Produkt bei einer bestimmten demografischen Gruppe besonders beliebt ist. Zusammengefasst: Heuristik nutzt vereinfachte Regeln und Intuition für schnelle Entscheidungen, während Induktion auf der Analyse spezifischer Daten basiert, um allgemeine Schlussfolgerungen zu ziehen.