Antisense-Oligonukleotide (ASOs) sind kurze, synthetische Stränge von Nukleinsäuren, die komplementär zu einer spezifischen mRNA-Sequenz sind. Sie funktionieren, indem sie an diese Ziel... [mehr]
Antisense-Oligonukleotide (ASOs) und Morpholino-Oligonukleotide (MOs) sind beide Werkzeuge zur Modulation der Genexpression, aber sie unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur und Wirkungsweise. 1. **Chemische Struktur:** - **Antisense-Oligonukleotide (ASOs):** Diese bestehen aus natürlichen oder modifizierten Nukleotiden, die komplementär zu einer Ziel-mRNA sind. Modifikationen können an den Zucker-Phosphat-Rückgrat oder den Basen vorgenommen werden, um die Stabilität und Bindungsaffinität zu erhöhen. - **Morpholino-Oligonukleotide (MOs):** Diese bestehen aus morpholino-Ringen anstelle der Ribose- oder Desoxyribose-Zucker und haben ein nicht-ionisches Phosphorodiamidat-Rückgrat. Diese Struktur macht sie resistent gegen nukleolytische Enzyme und erhöht ihre Stabilität in biologischen Systemen. 2. **Wirkungsweise:** - **ASOs:** Sie binden an die Ziel-mRNA durch Watson-Crick-Basenpaarung und können die Genexpression auf verschiedene Weisen beeinflussen, z.B. durch Induktion des RNase H-vermittelten Abbaus der mRNA, Blockierung der Translation oder Modulation des Spleißens. - **MOs:** Sie binden ebenfalls komplementär an die Ziel-mRNA, aber ihre Hauptwirkung besteht darin, die Translation zu blockieren oder das Spleißen zu modifizieren, ohne die mRNA abzubauen. MOs sind besonders nützlich in der Entwicklungsbiologie und bei der Untersuchung von Genfunktionen in Modellorganismen. 3. **Anwendungen:** - **ASOs:** Werden häufig in der Forschung und in therapeutischen Anwendungen eingesetzt, z.B. zur Behandlung genetischer Erkrankungen wie spinaler Muskelatrophie oder Duchenne-Muskeldystrophie. - **MOs:** Werden hauptsächlich in der Grundlagenforschung verwendet, insbesondere in der Entwicklungsbiologie, um die Funktion von Genen in Modellorganismen wie Zebrafischen oder Xenopus zu untersuchen. Zusammengefasst unterscheiden sich ASOs und MOs hauptsächlich in ihrer chemischen Struktur und den spezifischen Mechanismen, durch die sie die Genexpression beeinflussen.
Antisense-Oligonukleotide (ASOs) sind kurze, synthetische Stränge von Nukleinsäuren, die komplementär zu einer spezifischen mRNA-Sequenz sind. Sie funktionieren, indem sie an diese Ziel... [mehr]
Oligonukleotide sind kurze DNA- oder RNA-Moleküle, die aus einer kleinen Anzahl von Nukleotiden bestehen, typischerweise zwischen 13 und 25 Basenpaaren. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Mol... [mehr]