Ein Patch-Clamp Assay liefert ein „funktionales Signal“, weil er die Aktivität von Ionenkanälen in Zellmembranen direkt misst. Diese Methode ermöglicht es, die Ströme, die durch einzelne oder mehrere Ionenkanäle fließen, in Echtzeit zu beobachten und zu quantifizieren. Dadurch erhält man Informationen über die Funktionalität der Kanäle, wie z.B. ihre Leitfähigkeit, Öffnungs- und Schließmechanismen sowie ihre Reaktion auf verschiedene Stimuli oder pharmakologische Substanzen. Im Vergleich dazu liefern Westernblot und Bindungsassays keine direkten funktionalen Informationen: 1. **Westernblot**: Diese Technik dient zum Nachweis und zur Quantifizierung spezifischer Proteine in einer Probe. Sie gibt Auskunft über die Anwesenheit und Menge eines Proteins, aber nicht über dessen funktionelle Aktivität. Ein Westernblot kann zeigen, ob ein Protein exprimiert wird und ob es möglicherweise modifiziert ist (z.B. phosphoryliert), aber nicht, ob es funktional aktiv ist. 2. **Bindungsassay**: Diese Methode misst die Bindung eines Liganden (z.B. eines Arzneimittels) an ein Zielmolekül (z.B. einen Rezeptor). Ein Bindungsassay kann Informationen über die Affinität und Spezifität der Bindung liefern, aber nicht darüber, ob diese Bindung eine funktionelle Reaktion auslöst. Es zeigt also, dass eine Interaktion stattfindet, aber nicht, welche funktionellen Konsequenzen diese Interaktion hat. Zusammengefasst: Ein Patch-Clamp Assay misst direkt die funktionale Aktivität von Ionenkanälen, während Westernblot und Bindungsassays eher strukturelle oder bindungsspezifische Informationen liefern, ohne direkte Aussagen über die Funktionalität zu machen.