Wie funktioniert die Voltage-Clamp-Technik am Riesenaxon?

Antwort

Die Voltage-Clamp-Technik ist eine experimentelle Methode, mit der die Membranspannung (das Membranpotenzial) einer Nervenzelle – wie dem Riesenaxon des Tintenfischs – konstant gehalten („geklammert“) wird, um die Ionenströme durch die Zellmembran präzise zu messen. **Funktionsweise am Beispiel des Riesenaxons:** 1. **Elektrodenplatzierung:** Zwei Elektroden werden in das Axon eingeführt: - Eine misst das Membranpotenzial (Mess-Elektrode). - Die andere leitet Strom in das Axon (Strom-Elektrode). 2. **Sollwert einstellen:** Der Experimentator legt ein gewünschtes Membranpotenzial (z. B. –40 mV) fest. 3. **Regelkreis:** Ein elektronischer Regelkreis vergleicht das aktuelle Membranpotenzial mit dem Sollwert. Weicht das Potenzial ab, wird sofort ein Ausgleichsstrom injiziert, um das Potenzial auf dem gewünschten Wert zu halten. 4. **Messung der Ionenströme:** Der injizierte Strom entspricht (mit umgekehrtem Vorzeichen) dem Ionenstrom, der durch die Membran fließt. So kann man die Ströme, die durch verschiedene Ionenkanäle fließen, exakt messen. **Warum beim Riesenaxon?** Das Riesenaxon des Tintenfischs ist besonders groß (bis zu 1 mm Durchmesser), was das Einführen von Elektroden und die Kontrolle des Membranpotenzials technisch erleichtert. So konnten Hodgkin und Huxley in den 1950er Jahren die Grundlagen der Nervenleitung aufklären. **Zusammengefasst:** Die Voltage-Clamp-Technik hält das Membranpotenzial konstant und misst die dafür nötigen Ausgleichsströme. So lassen sich die Eigenschaften und das Verhalten von Ionenkanälen in der Zellmembran untersuchen.

Frage stellen und sofort Antwort erhalten