Was ist RNase H-vermittelter Abbau durch siRNAs?

Antwort

Der RNase H-vermittelte Abbau durch siRNAs (small interfering RNAs) ist ein Mechanismus der RNA-Interferenz (RNAi), bei dem siRNAs spezifisch an komplementäre mRNA-Sequenzen binden und deren Abbau initiieren. Hier ist eine kurze Übersicht des Prozesses: 1. **siRNA-Entstehung**: siRNAs sind kurze, doppelsträngige RNA-Moleküle, die aus längeren doppelsträngigen RNA-Vorläufern durch das Enzym Dicer geschnitten werden. 2. **RISC-Bildung**: Die siRNA wird in den RNA-induzierten Silencing-Komplex (RISC) integriert. Innerhalb des RISC wird der siRNA-Doppelstrang in zwei Einzelstränge getrennt, wobei der Leitstrang (guide strand) im Komplex verbleibt. 3. **Ziel-mRNA-Erkennung**: Der Leitstrang der siRNA im RISC bindet spezifisch an eine komplementäre Sequenz in der Ziel-mRNA. 4. **RNase H-Aktivität**: Die Bindung der siRNA an die Ziel-mRNA aktiviert die RNase H-Aktivität des RISC. RNase H ist ein Enzym, das RNA-DNA-Hybride abbaut, aber im Kontext von RNAi bezieht sich dies auf die Aktivität des Argonaut-Proteins im RISC, das die Ziel-mRNA spaltet. 5. **mRNA-Abbau**: Nach der Spaltung wird die Ziel-mRNA weiter abgebaut, was zu einer Verringerung der Proteinproduktion aus dieser mRNA führt. Dieser Mechanismus wird häufig in der Forschung und in therapeutischen Ansätzen genutzt, um die Expression spezifischer Gene gezielt zu reduzieren.

Kategorie: Biologie Tags: RNase SiRNAs Abbau
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