Natrium-Azid (NaN₃) ist ein bekannter Inhibitor des Komplexes IV (Cytochrom-c-Oxidase) in der mitochondrialen Elektronentransportkette. Der Inhibitionsmechanismus läuft folgendermaßen ab: 1. **Bindung an das Häm-a₃-Cu_B-Zentrum**: Natrium-Azid bindet spezifisch an das Häm-a₃-Cu_B-Zentrum des Komplexes IV. Dieses Zentrum ist entscheidend für die Reduktion von Sauerstoff zu Wasser. 2. **Blockierung der Elektronenübertragung**: Durch die Bindung von Azid an das Häm-a₃-Cu_B-Zentrum wird die Elektronenübertragung von Cytochrom c auf Sauerstoff blockiert. Dies verhindert die Reduktion von Sauerstoff zu Wasser. 3. **Unterbrechung der Protonenpumpe**: Die Hemmung der Elektronenübertragung führt dazu, dass die Protonenpumpe des Komplexes IV nicht mehr funktioniert. Dies bedeutet, dass keine Protonen mehr aus der mitochondrialen Matrix in den Intermembranraum gepumpt werden. 4. **Abfall des Protonengradienten**: Ohne die Funktion der Protonenpumpe sinkt der Protonengradient über die innere Mitochondrienmembran. Dieser Gradient ist jedoch notwendig für die ATP-Synthese durch die ATP-Synthase. 5. **Reduzierte ATP-Produktion**: Da der Protonengradient nicht aufrechterhalten wird, kann die ATP-Synthase nicht effizient arbeiten, was zu einer reduzierten ATP-Produktion führt. 6. **Zelluläre Auswirkungen**: Die Hemmung der ATP-Produktion hat weitreichende Auswirkungen auf die Zelle, da ATP die Hauptenergiequelle für viele zelluläre Prozesse ist. Dies kann letztlich zum Zelltod führen, wenn die Hemmung nicht aufgehoben wird. Zusammengefasst blockiert Natrium-Azid die Funktion des Komplexes IV, indem es die Elektronenübertragung und die Protonenpumpe hemmt, was zu einem Abfall des Protonengradienten und einer reduzierten ATP-Produktion führt.