Reaktive Sauerstoffspezies (ROS) sind chemisch reaktive Moleküle, die in biologischen Systemen entstehen und potenziell schädlich für Zellen und Gewebe sein können. Der Körper hat verschiedene Schutzmechanismen entwickelt, um die schädlichen Wirkungen von ROS zu neutralisieren. Diese Schutzmechanismen lassen sich in endogene und exogene Kategorien unterteilen. ### Endogene Schutzmechanismen 1. **Antioxidantien**: Der Körper produziert verschiedene Antioxidantien, die ROS neutralisieren können. Dazu gehören: - **Glutathion**: Ein tripeptid, das in Zellen vorkommt und als wichtiges Antioxidans fungiert. - **Superoxiddismutase (SOD)**: Ein Enzym, das Superoxid-Radikale in Wasserstoffperoxid umwandelt. - **Katalase**: Ein Enzym, das Wasserstoffperoxid in Wasser und Sauerstoff zerlegt. - **Peroxiredoxine**: Eine Gruppe von Enzymen, die Wasserstoffperoxid und andere Peroxide abbauen. 2. **Enzymatische Systeme**: Neben Antioxidantien gibt es auch enzymatische Systeme, die ROS abbauen. Dazu gehören: - **Glutathionperoxidase**: Reduziert Wasserstoffperoxid und organische Peroxide unter Verwendung von Glutathion. - **Thioredoxin-System**: Ein weiteres Reduktionssystem, das hilft, oxidierte Proteine zu regenerieren. 3. **Zelluläre Reparaturmechanismen**: Zellen verfügen über Mechanismen zur Reparatur von durch ROS verursachten Schäden, wie z.B. DNA-Reparaturmechanismen, die durch oxidative Schäden an der DNA aktiviert werden. ### Exogene Schutzmechanismen 1. **Nahrungsantioxidantien**: Bestimmte Nahrungsmittel enthalten Antioxidantien, die die endogenen Systeme unterstützen können. Dazu gehören: - **Vitamin C**: Ein wasserlösliches Antioxidans, das in vielen Früchten und Gemüse vorkommt. - **Vitamin E**: Ein fettlösliches Antioxidans, das in Nüssen und pflanzlichen Ölen zu finden ist. - **Polyphenole**: Diese Verbindungen, die in Tee, Rotwein und vielen Früchten vorkommen, haben antioxidative Eigenschaften. 2. **Lebensstilfaktoren**: Bestimmte Lebensstilentscheidungen können die Exposition gegenüber ROS reduzieren, wie z.B.: - **Rauchen aufgeben**: Rauchen erhöht die Produktion von ROS im Körper. - **Alkoholkonsum reduzieren**: Übermäßiger Alkoholkonsum kann oxidative Stressreaktionen fördern. - **Regelmäßige Bewegung**: Moderate körperliche Aktivität kann die antioxidativen Abwehrmechanismen des Körpers stärken. 3. **Umweltschutz**: Vermeidung von Umweltfaktoren, die ROS erzeugen können, wie z.B. Luftverschmutzung und UV-Strahlung, kann ebenfalls helfen, oxidative Schäden zu minimieren. Diese endogenen und exogenen Mechanismen arbeiten zusammen, um die Zellen vor den schädlichen Auswirkungen von ROS zu schützen und die Gesundheit zu fördern.