Das Konzept des Panoptikums, ursprünglich von dem Philosophen Jeremy Bentham entwickelt, beschreibt ein Gefängnisdesign, bei dem ein zentraler Wachtturm es ermöglicht, alle Insassen zu beobachten, ohne dass diese wissen, ob sie gerade beobachtet werden. Dieses Prinzip kann auf verschiedene Kontexte übertragen werden, einschließlich des Seminarraums. In einem Seminarraum könnte das Panoptikum-Prinzip bedeuten, dass die Anordnung und Gestaltung des Raums so ist, dass der Dozent oder Moderator alle Teilnehmer im Blick hat und die Teilnehmer sich dessen bewusst sind. Dies könnte durch eine kreisförmige oder hufeisenförmige Sitzordnung erreicht werden, bei der alle Teilnehmer sichtbar sind und der Dozent eine zentrale Position einnimmt. Die Idee dahinter ist, dass das Bewusstsein, beobachtet zu werden, das Verhalten der Teilnehmer beeinflusst. Sie könnten sich aktiver beteiligen, aufmerksamer sein und sich disziplinierter verhalten, weil sie wissen, dass sie jederzeit gesehen werden können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dieses Konzept auch kritisch betrachtet werden kann, da es ein Gefühl der Überwachung und des Drucks erzeugen kann, was nicht immer förderlich für eine offene und kreative Lernumgebung ist.