Die Nutzung redundanter Strukturen wie Silben und Morpheme im Anfangsunterricht beim Leseerwerb kann aus mehreren Gründen zum Gelingen beitragen: 1. **Erleichterung der Dekodierung**: Redundante Strukturen helfen den Lernenden, Muster in der Sprache zu erkennen. Wiederholte Silben und Morpheme machen es einfacher, Wörter zu dekodieren, da die Schüler diese wiederkehrenden Einheiten schneller erkennen und verarbeiten können. 2. **Förderung des phonologischen Bewusstseins**: Durch die Arbeit mit Silben und Morphemen entwickeln die Schüler ein besseres Verständnis für die Lautstruktur der Sprache. Dies ist eine wichtige Grundlage für das Erlernen des Lesens, da es ihnen hilft, die Beziehung zwischen gesprochenen und geschriebenen Wörtern zu verstehen. 3. **Erhöhung der Leseflüssigkeit**: Wenn Schüler häufig auf bekannte Silben und Morpheme stoßen, können sie diese schneller und flüssiger lesen. Dies trägt zur Entwicklung einer automatisierten Lesefähigkeit bei, die für das flüssige Lesen unerlässlich ist. 4. **Erleichterung des Wortschatzaufbaus**: Das Erkennen und Verstehen von Morphemen (den kleinsten bedeutungstragenden Einheiten) hilft den Schülern, neue Wörter zu erschließen und ihren Wortschatz zu erweitern. Dies ist besonders nützlich, da viele Wörter aus bekannten Morphemen zusammengesetzt sind. 5. **Unterstützung des Leseverständnisses**: Wenn Schüler die Bedeutung von Morphemen kennen, können sie die Bedeutung neuer Wörter besser ableiten. Dies verbessert ihr Leseverständnis und hilft ihnen, Texte besser zu verstehen. Insgesamt tragen redundante Strukturen dazu bei, dass Schüler die grundlegenden Prinzipien des Lesens schneller und effektiver erlernen, was den gesamten Leseerwerbsprozess unterstützt.