Ein methodischer Irrtum tritt auf, wenn in der wissenschaftlichen oder logischen Argumentation Fehler gemacht werden, die die Gültigkeit der Schlussfolgerungen beeinträchtigen. Hier sind einige Beispiele: 1. **Zirkelschluss (Circular Reasoning)**: - Beispiel: "Ich bin vertrauenswürdig, weil ich immer die Wahrheit sage. Und du kannst mir glauben, weil ich vertrauenswürdig bin." - Fehler: Die Schlussfolgerung stützt sich auf eine Prämisse, die selbst erst bewiesen werden müsste. 2. **Falsches Dilemma (False Dichotomy)**: - Beispiel: "Entweder bist du für uns, oder du bist gegen uns." - Fehler: Es werden nur zwei Möglichkeiten präsentiert, obwohl es in Wirklichkeit mehr Optionen gibt. 3. **Ad-hoc-Hypothese**: - Beispiel: "Mein Horoskop hat nicht gestimmt, weil die Sterne heute besonders unruhig waren." - Fehler: Eine zusätzliche Annahme wird eingeführt, um eine Theorie vor Falsifizierung zu schützen, ohne unabhängige Beweise. 4. **Post-hoc-Fehlschluss (Post hoc ergo propter hoc)**: - Beispiel: "Nachdem der Hahn gekräht hat, ging die Sonne auf. Also geht die Sonne auf, weil der Hahn kräht." - Fehler: Es wird angenommen, dass ein zeitliches Nacheinander auch eine kausale Beziehung impliziert. 5. **Bestätigungsfehler (Confirmation Bias)**: - Beispiel: "Ich habe nur die Studien gelesen, die meine Meinung unterstützen." - Fehler: Es werden nur Informationen berücksichtigt, die die eigene Hypothese bestätigen, während widersprüchliche Informationen ignoriert werden. Diese Beispiele verdeutlichen, wie methodische Fehler die Validität von Argumenten und wissenschaftlichen Untersuchungen beeinträchtigen können.