Laborversuche bei Bodenmischverfahren dienen dazu, die Eigenschaften des Bodens und die Wirksamkeit der Mischverfahren zu bewerten. Hier sind die typischen Schritte und Tests, die in solchen Laborversuchen durchgeführt werden: 1. **Probenahme**: Entnahme von Bodenproben aus dem zu untersuchenden Gebiet. 2. **Vorbereitung der Proben**: Trocknen, Zerkleinern und Sieben der Bodenproben, um eine homogene Mischung zu erhalten. 3. **Bestimmung der Bodeneigenschaften**: - **Kornverteilung**: Siebanalyse und Hydrometeranalyse zur Bestimmung der Korngrößenverteilung. - **Konsistenzgrenzen**: Bestimmung der Atterberg-Grenzen (Flüssigkeitsgrenze, Plastizitätsgrenze). - **Dichte und Feuchtigkeitsgehalt**: Messung der Trocken- und Nassdichte sowie des natürlichen Wassergehalts. 4. **Mischung des Bodens mit Bindemitteln**: Zugabe von Bindemitteln wie Zement, Kalk oder anderen Stabilisatoren in verschiedenen Anteilen zum Boden. 5. **Probenherstellung**: Formen von Probekörpern aus den gemischten Bodenproben. 6. **Aushärtung**: Lagerung der Probekörper unter kontrollierten Bedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit) für eine bestimmte Zeit, um die Aushärtung der Mischung zu ermöglichen. 7. **Mechanische Tests**: - **Druckfestigkeit**: Uniaxialer Drucktest zur Bestimmung der Druckfestigkeit der Probekörper. - **Triaxialtest**: Bestimmung der Scherfestigkeit unter verschiedenen Spannungsbedingungen. - **Proctor-Verdichtungstest**: Bestimmung der optimalen Wassergehalts- und Trockenraumdichte. 8. **Chemische Tests**: Analyse der chemischen Zusammensetzung des Bodens und der Bindemittel, um mögliche Reaktionen und Langzeitstabilität zu bewerten. 9. **Langzeituntersuchungen**: Tests zur Beständigkeit gegen Frost-Tau-Wechsel, Sulfatangriff und andere Umwelteinflüsse. Diese Laborversuche helfen dabei, die Eignung des Bodenmischverfahrens für spezifische Bauprojekte zu bewerten und die optimalen Mischungsverhältnisse und Verfahren zu bestimmen.