Was ist Monetarismus?

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Monetarismus ist eine wirtschaftliche Theorie, die die Rolle des Geldes in der Wirtschaft betont. Sie wurde vor allem durch den Ökonomen Milton Friedman populär gemacht. Die zentrale Annahme des Monetarismus ist, dass die Geldmenge einen entscheidenden Einfluss auf das wirtschaftliche Wachstum und die Inflation hat. Monetaristen argumentieren, dass eine zu schnelle Ausweitung der Geldmenge zu Inflation führt, während eine zu langsame Ausweitung das Wirtschaftswachstum hemmen kann. Sie befürworten eine kontrollierte Geldpolitik, die darauf abzielt, die Geldmenge in einem stabilen Verhältnis zum Wirtschaftswachstum zu halten. Ein weiteres wichtiges Konzept des Monetarismus ist die "Quantitätstheorie des Geldes", die besagt, dass die Geldmenge in einer Volkswirtschaft direkt mit dem Preisniveau und der Menge der produzierten Güter in Beziehung steht. Monetaristen kritisieren oft die keynesianische Wirtschaftstheorie, die sich stärker auf fiskalpolitische Maßnahmen zur Steuerung der Wirtschaft konzentriert. In der Praxis hat der Monetarismus Einfluss auf die Geldpolitik vieler Zentralbanken, insbesondere in den 1980er Jahren, als viele Länder begannen, die Geldmenge als Hauptinstrument zur Bekämpfung von Inflation zu nutzen.

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