Der Wirtschaftsliberalismus von Adam Smith und Friedrich List unterscheidet sich grundlegend in ihren Ansätzen zur Rolle des Staates und der Wirtschaft. Adam Smith, oft als Vater des Wirtschaftsliberalismus angesehen, vertritt die Idee des "unsichtbaren Hand", die besagt, dass individuelle Interessen in einem freien Markt zu einem allgemeinen Wohl führen. Smith betont die Bedeutung des Wettbewerbs und der freien Märkte, wobei er der Meinung ist, dass der Staat sich möglichst wenig in wirtschaftliche Angelegenheiten einmischen sollte. Friedrich List hingegen kritisiert den rein laissez-faire Ansatz von Smith. Er argumentiert, dass der Staat eine aktive Rolle in der Wirtschaft spielen sollte, insbesondere in der Entwicklungsphase von Nationen. List betont die Bedeutung von nationalen Interessen und der Schaffung von Bedingungen, die es einer Nation ermöglichen, sich industriell zu entwickeln. Er sieht den Schutz von einheimischen Industrien durch Zölle und andere Maßnahmen als notwendig an, um die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Handel zu fördern. Zusammengefasst: Smith fördert einen minimalen staatlichen Eingriff in die Wirtschaft, während List die aktive Rolle des Staates zur Förderung der nationalen Wirtschaft und Industrie betont.