Was bedeutet Reputation als hybride Grundfunktion nach Daniel Gerbaulet?

Antwort

Unter **Reputation** als **hybride Grundfunktion** nach Daniel Gerbaulet versteht man ein Konzept aus der Genossenschaftswissenschaft, das in seinem Werk „Genossenschaftsrecht“ (2014) beschrieben wird. Gerbaulet unterscheidet bei Genossenschaften verschiedene Grundfunktionen, die sie für ihre Mitglieder erfüllen. Neben den klassischen Funktionen wie der Förderfunktion (wirtschaftlicher Vorteil für Mitglieder) und der Kontrollfunktion (Mitbestimmung und Kontrolle durch Mitglieder) beschreibt er die **Reputation** als eine **hybride Grundfunktion**. **Hybride Grundfunktion** bedeutet dabei, dass die Reputation sowohl eine wirtschaftliche als auch eine soziale Komponente hat und nicht eindeutig einer der klassischen Funktionen zugeordnet werden kann. Sie wirkt also „übergreifend“ (hybrid) zwischen den Bereichen. **Reputation** in diesem Zusammenhang bezeichnet den guten Ruf oder das Ansehen, das eine Genossenschaft durch ihr Handeln, ihre Werte und ihre Mitgliederorientierung in der Öffentlichkeit und bei Geschäftspartnern genießt. Diese Reputation kann für die Mitglieder einen eigenen Wert darstellen, etwa durch: - **Vertrauensvorschuss** bei Geschäftspartnern und Kunden, - **Erleichterten Zugang zu Märkten oder Krediten**, - **Stärkung der Identifikation** der Mitglieder mit der Genossenschaft, - **Positive Außenwirkung**, die wiederum neue Mitglieder anzieht. Die Reputation entsteht also aus dem Zusammenspiel von wirtschaftlichem Erfolg, sozialer Verantwortung und demokratischer Mitbestimmung und ist deshalb eine **hybride Grundfunktion**. **Quelle:** Gerbaulet, Daniel: Genossenschaftsrecht, 2014, S. 41 ff. Weitere Informationen: [Genossenschaftsrecht bei C.H. Beck](https://www.beck-shop.de/gerbaulet-genossenschaftsrecht/product/12088960)

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