Das Prinzipal-Agenten-Problem beschreibt die Schwierigkeiten, die auftreten, wenn ein Prinzipal (z. B. ein Arbeitgeber) einen Agenten (z. B. einen Arbeitnehmer) beauftragt, in seinem Interesse zu handeln. Bei materieller Entlohnung, also der finanziellen Vergütung des Agenten, können verschiedene Probleme entstehen: 1. **Interessenskonflikte**: Der Agent könnte eigene Interessen verfolgen, die nicht mit den Zielen des Prinzipals übereinstimmen. Beispielsweise könnte ein Verkäufer versuchen, möglichst viele Produkte zu verkaufen, um eine Provision zu maximieren, auch wenn dies nicht im besten Interesse des Unternehmens ist. 2. **Informationsasymmetrie**: Der Agent hat oft mehr Informationen über seine eigenen Fähigkeiten und die Situation als der Prinzipal. Dies kann dazu führen, dass der Agent Entscheidungen trifft, die für ihn vorteilhaft sind, aber nicht unbedingt für den Prinzipal. 3. **Anreizstruktur**: Die Art und Weise, wie der Agent entlohnt wird, kann die Motivation und das Verhalten beeinflussen. Eine rein leistungsabhängige Vergütung kann dazu führen, dass der Agent kurzfristige Ziele über langfristige Unternehmensziele stellt. 4. **Risikoaversion**: Der Agent könnte risikoavers sein und daher Entscheidungen treffen, die sicherer, aber möglicherweise weniger profitabel sind. Der Prinzipal muss Anreize schaffen, die den Agenten dazu motivieren, auch riskantere, aber potenziell lukrativere Entscheidungen zu treffen. Um diese Probleme zu lösen, können Prinzipale verschiedene Anreizsysteme und Kontrollmechanismen implementieren, um sicherzustellen, dass die Interessen von Agent und Prinzipal besser aufeinander abgestimmt sind.