Die Modern Monetary Theory (MMT) ist ein wirtschaftliches Konzept, das besagt, dass Länder, die ihre eigene Währung ausgeben, wie die USA oder Japan, nicht durch Einnahmen (Steuern) oder Schulden (Anleihen) begrenzt sind, wenn es um staatliche Ausgaben geht. Stattdessen argumentiert MMT, dass solche Länder theoretisch unbegrenzt Geld drucken können, um ihre Ausgaben zu finanzieren, solange dies nicht zu einer unkontrollierten Inflation führt. Die Gültigkeit der MMT wird in der Wirtschaftswissenschaft kontrovers diskutiert. Hier sind einige Hauptpunkte: 1. **Staatliche Ausgaben und Inflation**: MMT betont, dass die Hauptgrenze für staatliche Ausgaben die Inflation ist, nicht das Defizit oder die Schulden. Kritiker argumentieren jedoch, dass exzessive Geldschöpfung zu Hyperinflation führen kann, wie es in der Vergangenheit in Ländern wie Simbabwe oder der Weimarer Republik der Fall war. 2. **Arbeitslosigkeit und Vollbeschäftigung**: MMT-Befürworter glauben, dass Regierungen durch gezielte Ausgaben Vollbeschäftigung erreichen können. Kritiker bezweifeln, dass dies ohne negative Nebenwirkungen wie Inflation oder Marktverzerrungen möglich ist. 3. **Zinsraten und Schulden**: MMT argumentiert, dass ein Land, das seine eigene Währung ausgibt, niemals zahlungsunfähig werden kann, da es immer in der Lage ist, seine Schulden zu bedienen. Kritiker warnen jedoch, dass dies das Vertrauen in die Währung untergraben und zu steigenden Zinsen führen könnte. 4. **Politische Umsetzbarkeit**: Selbst wenn die theoretischen Grundlagen der MMT stichhaltig sind, bleibt die Frage, ob sie in der Praxis umsetzbar ist. Politische Realitäten und institutionelle Rahmenbedingungen könnten die Anwendung der MMT einschränken. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die MMT einige interessante Perspektiven auf die Rolle staatlicher Ausgaben und Geldpolitik bietet, aber ihre Gültigkeit und Anwendbarkeit stark umstritten sind. Die Theorie hat sowohl überzeugte Anhänger als auch scharfe Kritiker, und ihre praktische Umsetzung bleibt ein heiß diskutiertes Thema in der Wirtschaftspolitik.