Ein Vertikalfilterbrunnen, auch als Schachtbrunnen oder Tiefbrunnen bekannt, wird in mehreren Schritten geplant, berechnet und gebaut. Hier sind die wesentlichen Schritte und Kriterien: ### Planung 1. **Standortwahl**: Der Standort wird basierend auf hydrogeologischen Untersuchungen gewählt, um sicherzustellen, dass ausreichend Wasser vorhanden ist. 2. **Genehmigungen**: Es müssen alle notwendigen Genehmigungen von den zuständigen Behörden eingeholt werden. ### Berechnung 1. **Wassermenge**: Die benötigte Wassermenge wird berechnet, um die Dimensionierung des Brunnens festzulegen. 2. **Durchmesser und Tiefe**: Der Durchmesser und die Tiefe des Brunnens werden basierend auf der Wassermenge und den geologischen Bedingungen berechnet. 3. **Filterrohre**: Die Auswahl der Filterrohre erfolgt basierend auf der Korngröße des Bodens und der gewünschten Filterleistung. ### Bau 1. **Bohrung**: Eine Bohrung wird durchgeführt, um den Brunnen zu erstellen. 2. **Einbau der Filterrohre**: Die Filterrohre werden in die Bohrung eingebracht. Diese Rohre haben Schlitze oder Löcher, die das Wasser durchlassen, aber Sedimente zurückhalten. 3. **Filtermaterial**: Um die Filterrohre wird Filtermaterial (z.B. Kies) eingebracht, um die Filtration zu unterstützen und die Rohre zu stabilisieren. 4. **Verrohrung**: Der Brunnen wird mit einer Verrohrung versehen, die das Wasser zur Oberfläche leitet. 5. **Pumpeninstallation**: Eine Pumpe wird installiert, um das Wasser aus dem Brunnen zu fördern. ### Berechnungsformeln - **Darcy-Gesetz**: Zur Berechnung des Wasserflusses durch das Filtermaterial: \[ Q = K \cdot A \cdot \frac{\Delta h}{L} \] - \( Q \): Durchflussrate - \( K \): Durchlässigkeitsbeiwert des Bodens - \( A \): Querschnittsfläche - \( \Delta h \): Druckdifferenz - \( L \): Länge des Fließweges ### Auswahlkriterien für Filtermaterial und Filterrohre 1. **Korngröße des Bodens**: Das Filtermaterial sollte so gewählt werden, dass es die Sedimente zurückhält, aber das Wasser durchlässt. 2. **Chemische Beständigkeit**: Das Material muss chemisch beständig gegen die im Wasser vorhandenen Stoffe sein. 3. **Mechanische Stabilität**: Das Material muss mechanisch stabil sein, um den Druckverhältnissen im Boden standzuhalten. 4. **Hydraulische Eigenschaften**: Das Material sollte eine hohe Durchlässigkeit haben, um den Wasserfluss nicht zu behindern. Für detaillierte technische Spezifikationen und Berechnungen ist es ratsam, sich an Fachliteratur oder spezialisierte Ingenieurbüros zu wenden.