Hat ein Vorsitzender einer Tafel Anspruch auf eine Aufwandsentschädigung?

Ob einem Vorsitzenden einer Tafel eine Aufwandsentschädigung zusteht, hängt von mehreren Faktoren ab:

1. **Satzung des Vereins:** In der Regel ist in der Satzung des gemeinnützigen Vereins (wie einer Tafel) geregelt, ob und in welcher Höhe Vorstandsmitglieder – dazu zählt der Vorsitzende – eine Aufwandsentschädigung erhalten dürfen. Viele Tafeln arbeiten ehrenamtlich, aber es gibt auch Vereine, die eine sogenannte Ehrenamtspauschale oder eine angemessene Vergütung vorsehen.

2. **Gesetzliche Regelungen:** Nach § 27 Abs. 3 Satz 2 BGB sind Vorstandsmitglieder grundsätzlich ehrenamtlich tätig, es sei denn, die Satzung sieht etwas anderes vor. Eine Aufwandsentschädigung für tatsächlich entstandene Kosten (z.B. Fahrtkosten, Telefonkosten) ist immer möglich. Darüber hinaus kann eine pauschale Entschädigung (Ehrenamtspauschale nach § 3 Nr. 26a EStG) gezahlt werden, sofern die Satzung dies erlaubt.

3. **Gemeinnützigkeit:** Die Zahlung einer Vergütung oder Aufwandsentschädigung darf die Gemeinnützigkeit des Vereins nicht gefährden. Die Entschädigung muss angemessen sein und darf nicht den Charakter einer verdeckten Gewinnausschüttung haben.

**Fazit:**
Ein Vorsitzender einer Tafel kann eine Aufwandsentschädigung erhalten, wenn die Satzung dies zulässt und die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Es empfiehlt sich, die Satzung des jeweiligen Vereins zu prüfen und ggf. einen Steuerberater oder das zuständige Finanzamt zu konsultieren.

Weitere Informationen findest du z.B. beim [Deutschen Ehrenamt](https://www.deutsches-ehrenamt.de/wissen/aufwandsentschaedigung-ehrenamt/) oder beim [Bundesministerium der Finanzen](https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Weitere_Steuerthemen/Gemeinnuetzigkeit/ehrenamtspauschale.html).